Erste Testversion der Linux-Distribution Fedora Core 6

Einen Monat vor dem geplanten Feature-Freeze stellt das Entwicklungsteam die erste Testversion von Fedora Core 6 vor.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das maßgeblich von Red Hat gesponserte Fedora Project hat die erste Testversion der für Ende September geplanten Linux-Distribution Fedora Core 6 freigegeben. Die Images mit einem Snapshot des normalerweise täglich aktualisierten Development-Zweigs sind als ISO-Dateien für x86, x86_64 und PPC/PPC64 über Bittorrent, den Hauptserver oder dessen Mirror-Server kostenlos erhältlich.

Nachdem das Mitte März veröffentlichte und derzeit aktuelle Fedora Core 5 mit zahlreichen Neuerungen aufwartete, sind diese in der ersten Testversion des nächsten Releases noch spärlich gesät. Der X-Server von X.org in der Version 7.1 zählt wohl zu den herausragendsten – er ermöglicht dank der maßgeblich von Red Hat entwickelten aiglx-Erweiterung schicke 3D-Effekte für den Desktop.

Zudem bringt die Testversion eine Vorabversion des kürzlich veröffentlichten Kernel 2.6.17 mit und enthält neben KDE 3.5.3 eine Beta-Version des ebenfalls für September erwarteten Gnome 2.16. Weitere für Fedora Core 6 geplante Neuerungen sind ein Applet für Yum, das über anstehende Updates informiert und diese zusammen mit existierenden Programmen einspielt, sowie möglicherweise die Fähigkeit, direkt aus dem Installer RPM-Pakete auf dem Software-Repository Fedora Extras zu installieren. Neben einem überarbeiteten Drucksystem bringt Fedora Core 6 nun auch Unterstützung für die neuen Intel-Macs. Die Entwickler weisen jedoch nachdrücklich auf das Alpha-Stadium des Projekts hin.

Einige der Erweiterungen und Neuerungen sind aber bereits als Update für Fedora Core 5 erhältlich – so wurden mit GNOME 2.14.2 und KDE 3.5.3 die beiden Desktop-Umgebungen nach der Veröffentlichung der Distribution auf die aktuellen stabilen Versionen angepasst. Auch ein Kernel-Update auf Version 2.6.17 ist in Vorbereitung; möglicherweise soll bald auch der X-Server noch auf X.org 7.1 aktualisiert werden.

Nach den neun Monaten Entwicklungszeit für Fedora Core 5 schwenkt das Projekt mit Version 6 wieder auf einen sechsmonatigen Entwicklungszyklus um. Das erlaubt auch, weite Teile von Fedora Core 6 als Basis für das zum Ende des Jahres erwarteten Red Hat Enterprise Linux 5 (RHEL5) zu verwenden. (thl/c't) / (akl)