Export-Höchststand für Chinas Autoindustrie – auch dank Russland-Sondereffekt

Chinas Autoindustrie wird mit einer Verdopplung des Russlandexports zum global größten Exporteur und verkauft ein Drittel mehr E- und Hybrid-Autos in China.

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Elektroauto MG4 auf der IAA Mobility 2023 in München​

Elektroauto MG4 aus China mit guten Chancen auf dem deutschen Markt.

(Bild: Florian Pillau)

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Der Export chinesischer Autos nach Russland hat sich verdoppelt, geht aus aktuellen Zahlen der Chinese Association of Automobile Manufacturers (CAAM) hervor. China ist demnach nun auch der global größte Autoexporteur vor Japan, wie es sich bereits Mitte 2023 abgezeichnet hatte. Um ein Drittel mehr elektrifizierter Autos verkauften Chinas Hersteller auf dem eigenen Markt.

2023 habe der sogenannte Großhandelsabsatz mit 12 Prozent auf den noch nie zuvor erreichten Absatz von 30 Millionen Pkw und Nutzfahrzeugen zugelegt. Dabei half maßgeblich die Ausfuhr nach Russland, nachdem sich wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine fast alle westlichen und japanischen Exporteure aus dem Russland-Geschäft zurückgezogen hatten.

Der nordwestliche Nachbar lag bei den Ausfuhren aus China 2023 ganz vorn. Laut CAAM verkauften chinesische Hersteller in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres 841.000 Autos nach Russland. Mit weniger als der Hälfte dieses Absatzes folgt Mexiko auf dem zweiten Platz. Insgesamt zogen Chinas Fahrzeugexporte im vergangenen Jahr um 58 Prozent auf 4,91 Millionen Stück an. Der Aufschwung in Produktion und Absatz nahm gegen Ende 2023 noch deutlich zu.

In China liegen derzeit vor allem Elektroautos und solche mit Hybridantrieb ganz vorn bei diesem Wachstum. Ihr Verkauf konnte auch dank staatlicher Unterstützung im vergangenen Jahr um mehr als ein Drittel vergrößert werden.

Für 2024 sieht die chinesische Autoindustrie ein geringeres Wachstum ihres Absatzes voraus. Nach Einschätzung des Produzentenverbands dürften die Hersteller im laufenden Jahr rund drei Prozent mehr Fahrzeuge an Händler absetzen als im Vorjahr. Das tat CAAM-Vizegeneralsekretär Chen Shihua im Namen seiner Organisation heute in Peking kund.

Der CAAM veröffentlicht den Absatz von Herstellern an Händler, während der Branchenverband PCA (Chinese Passenger Car Association) nur die Verkäufe von Pkw ausweist und dafür die Auslieferungen an die Endkunden meldet. Demnach stiegen die Auslieferungen von Autos an chinesische Kunden 2023 um 5,6 Prozent auf 21,7 Millionen Autos. China ist weltgrößter Automarkt und bereits seit Jahren der wichtigste Einzelmarkt für die deutschen Hersteller.

(fpi)