Facebook Workplace: Große Unternehmen zahlen künftig mehr

Meist versprechen sich Unternehmen mit dem Auslagern von Diensten in die Cloud niedrigere und fallende IT-Kosten. Facebook zeigt mit dem neuen Preismodell für Workplace, dass es auch in die andere Richtung geht.

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Facebook Workplace: Große Unternehmen zahlen mehr
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Ein neues Preismodell vereinheitlicht die Lizenzkosten der Cloud-Applikation Workplace. Anbieter Facebook offeriert von nun an nur noch zwei Preisstufen: Für Nutzer der im April 2017 eingeführten kostenfreien Variante ändert sich nichts, doch der als Premium betitelte Dienst dürfte neuen Unternehmenskunden teurer kommen.

Bisher teilte Facebook die Preise pro Nutzer und Monat danach ein, wie viele Anwender auf Workplace zugreifen wollen. Ab 1000 Nutzern verringerten sich die Kosten von drei auf zwei US-Dollar, ab 10000 Anwendern auf einen US-Dollar. Nun bleibt es in jedem Fall bei drei US-Dollar, ungeachtet der Anzahl der gebuchten Konten des Kunden. Bestandskunden bleiben jedoch beim gestaffelten Preismodell.

Facebook brachte Workplace erst Ende 2016 auf den Markt und konnte nur ein Jahr später bereits gut 30000 Kunden aufweisen. Der Cloud-Dienst soll Nutzern dabei helfen, mit Kollegen und anderen Anwendern besser zusammenarbeiten zu können.

In der Regel stehen in der Wahrnehmung vieler Beobachter bei Cloud-Diensten geringere Kosten und eine höhere Flexibilität den Bedenken beim Datenschutz und der Datensicherheit entgegen. Gerade bei Infrastrukturdiensten wie AWS oder Azure sorgte die Konkurrenz lange für fallende Preise.

Dabei gibt es aber auf dem Markt der sogenannten Kollaborationswerkzeuge eigentlich ebenfalls genug Wettbewerb – Facebook konkurriert mit unzähligen Anbietern, darunter mit Platzhirschen wie Slack oder Microsoft, das für Teams auf eine große bestehende Nutzerbasis dank Office 365 bauen kann.

Facebook orientiert sich im direkten Vergleich allerdings nach oben: Slack kostet in der Standardlizenz 6,25 Euro im Monat und pro Nutzer in der günstigsten Varianten, Plus schlägt mit wenigstens 11,75 Euro zu Buche. Angekündigt hat Facebook die Änderungen des Preismodells nicht, der Konzern hat sie, und dass sie ebenfalls hiesige Kunden betreffen, jedoch gegenüber iX bestätigt. (fo)