Finanzen frisiert, Investoren getäuscht? VMware zahlt Strafe an Börsenaufsicht

Laut der SEC hielt VMware seine Auftragssituation absichtlich nebulös. Einer Strafe stimmte das Unternehmen zu, die Schuld räumte es aber nicht ein.

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(Bild: Vintage Tone/Shutterstock.com)

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Die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) hat VMware wegen möglicher Investoren-Täuschung gemaßregelt. Das Cloud-Computing-Unternehmen habe Verkäufe über Quartalsgrenzen hinweg verschoben, ohne die eigenen Investoren darüber zu informieren, so die SEC.

Laut der Pressemitteilung der US-Untersuchungsbehörde hat VMware einer Zahlung von 8 Millionen US-Dollar Strafe zugestimmt, nicht aber die eigene Schuld eingeräumt. Das bestätigt inzwischen auch VMware in einer eigenen Pressemitteilung. Erst im Mai wurde bekannt, dass der US-Chiphersteller Broadcom VMware für eine Gesamtsumme von 61 Milliarden US-Dollar übernehmen werde.

Konkret geht es um das Auftragsverwaltungsmanagement von VMware: In den Fiskaljahren 2019 – also ab Februar 2018 – und 2020 habe das Unternehmen regelmäßig die Auslieferung von Lizenz-Schlüsseln absichtlich hinausgezögert. Aufträge, die kurz vor dem Ende von Geschäftsquartalen eingegangen waren, habe VMware erst in den Folgequartalen abgeschlossen. Laut SEC ging es dabei insgesamt um mehrere zehn Millionen US-Dollar Umsatz. Mit der Verzögerung der Auslieferung habe VMware sich solch einen Puffer aufbauen, gleichzeitig aber die finanzielle Situation der Firma verschleiern können. Vor allem 2019, als der Cloud-Computing-Anbieter mit seiner Entwicklung hinter den Prognosen für das Geschäftsjahr zurückgeblieben sei.

Diese Praxis habe man aber nicht für die Investoren ersichtlich gemacht. Dieses Vorgehen sei mit "den Offenlegungspflichten eines Wertpapier herausgebenden Unternehmens nach den Bundeswertpapiergesetzen unvereinbar" sagt Mark Cave von der SEC.

(jvo)