Flash-Disk-Array von IBM bewältigt eine Million I/Os pro Sekunde

Unter dem Projektnamen Quicksilver entwickeln IBM-Wissenschaftler ein aus Flash-Disks aufgebautes Storage-System, das um ein Vielfaches schneller sein soll als bekannte Festplattensysteme.

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Von
  • Boi Feddern

Einen Blick in die Zukunft wagen IBM-Forscher im kalifornischen Entwicklungszentrum Almaden und im englischen Hursley. Sie testen derzeit ein ausschließlich mit Flash-Disks bestücktes Speichersystem, das den Projektnamen Quicksilver trägt und mit rund 4 Terabyte Flash-Speicher bis zu eine Million Anfragen pro Sekunde (IOPS) beantworten soll. Diese hohe Transaktionsgeschwindigkeit ist beispielsweise für Firmen interessant, die in kurzer Zeit möglichst viele Zahlungs- oder Reservierungsvorgänge verarbeiten müssen.

Wie viele SSDs in dem Storage-System zum Einsatz kommen und von welchem Hersteller die Hardware stammt, verrät IBM bislang nicht. Laut US-Medien soll das System aber mit den von Fusion io unter dem Namen ioDrive (PDF-Datei) angebotenen SSDs für den PCI-Express-Bus bestückt sein, die über IBMs Speichervirtualisierung miteinander gekoppelt wurden.

IBM wirbt damit, dass das Flash-Speicher-System 250 Prozent schneller arbeitet, nur ein Fünftel der Stellfläche im Rechenzentrum benötigt, und mit lediglich 55 Prozent des Kühl- und Energiebedarfs eines konventionellen, mit Festplatten bestückten Speichersystems auskommen soll. Bis es marktreif ist, dürften allerdings noch mindestens zwölf Monate vergehen. Bis dahin wollen die Forscher in erster Linie die Zuverlässigkeit des Systems über einen längeren Zeitraum verbessern.

Schnelle SSDs hat unterdessen auch Intel auf dem gerade zu Ende gegangenen IDF angekündigt. Laut Herstellerangaben schafft eine einzelne Disk bis zu 35.000 Leseoperationen pro Sekunde. Die Anzahl der Schreiboperationen liegt etwa um den Faktor zehn niedriger. Würde man 120 dieser Disks in einem Server anordnen, wären theoretisch sogar bis zu 4,2 Millionen IOPS möglich. Der gleiche Server mit 120 SAS- oder Fibre-Channel-Festplatten käme nur auf 36.000 IOPS, würde dabei aber etwa fünfmal soviel Energie verbrauchen, rechnet Intel vor.

Experten bescheinigen Solid State Disks daher eine rosige Zukunft als Festplattenersatz in Servern. Konkrete Pläne, künftig SSDs in Servern und Speichersystemen einzusetzen, ließen neben IBM auch schon EMC und Sun Microsystems verlauten. (boi)