Fraunhofer-Software testet Interoperabilität von Militärsystemen

Das beim FKIE in Deutschland entwickelte MIP Test Reference System (MTRS) prüft, ob die Vorgaben des Multilateral Interoperability Standard (MIP) eingehalten werden.

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Von
  • Detlef Borchers

Nach Angaben des Fraunhofer-Institutes für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE ) hat sich ein für die Bundeswehr entwickeltes Testsystem der Interoperabilität von Militär-Führungssoftware international bewährt. Das in Deutschland entwickelte MIP Test Reference System (MTRS) prüft, ob die Vorgaben des Multilateral Interoperability Standard (MIP) eingehalten werden. Mit 150.000 Testreihen von 37 Führungssystemen aus 24 Nationen ist MTRS als Prüfprogramm der NATO so akzeptiert, dass es 2012 erweitert werden soll und Tests bis auf die Informationsebene des einzelnen Soldaten umfassen soll.

Mit MIP wurde ein offener Standard auf Basis des Datenmodells JC3IEDM definiert, wie der Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Führungssystemen (Command Control & Information Systems, C2IS) semantisch eindeutig erfolgen kann. MIP setzt beispielsweise den Standard für den Informationsaustausch aller Truppen in Afghanistan. Nach anfänglichem Misstrauen sollen die automatisierten Tests des MTRS das Vertrauen der militärischen Softwareentwickler gewonnen haben.

Neben dem Ausbau der Testsuite für Informationsebenen unterhalb der Führungsebene fasst man nunmehr auch zivile Anwendungen ins Auge: MTRS könne überall dort eingesetzt werden, wo herstellerübergreifende Standards erforderlich sind, um Informationen unverfälscht zwischen verschiedenartigen Systemen auszutauschen, meint Projektleiter Michael Gerz vom FKIE. (vbr)