Freier Datei- und Druckserver Samba 3.2 fertiggestellt

Die neue Version der freien CIFS-Implementierung steht erstmals unter der Lizenz GPLv3 und bringt einiges an Feinschliff.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 89 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Siering

Die Samba-Entwickler haben die Version 3.2 ihres freien Datei- und Druckservers fertiggestellt, die erstmals unter GPLv3 steht. Die neue Version der CIFS-Implementierung bringt viel Feinschliff im Detail: Samba 3.2 sollte wegen einer überarbeiteten internen Speicherverwaltung weniger speicherhungrig als seine Vorläufer sein – könnte auf einzelnen Plattformen aber anfällig für lahme malloc-Implementierungen sein.

Die Aufräumarbeiten sorgen auch dafür, dass Längenbeschränkungen für intern verwendete Pfade aufgehoben sind. Außerdem wird Samba modularer: Aus einem großen Codeklumpen wollen die Entwickler langfristig viele einzelne Bibliotheken formen. Den Anfang macht die libnetapi-Bibliothek, um Domänenmitgliedschaften zu kontrollieren.

Mit Version 3.2 unterstützt Samba offiziell den Betrieb eines Dateiservers als Cluster. Die Entwickler haben dazu die Samba-internen Datenbanken (Trivial Database, TDB) in einer clusterfähigen Variante implementiert (CTDB). Für den Clusterbetrieb ist freilich zusätzlich ein verteiltes Dateisystem wie Suns Lustre, IBMs GPFS oder Red Hats GFS notwendig.

Natürlich haben die Entwickler die Kompatiblität mit aktuellen Microsoft-Clients und Servern, sprich Vista mit Service Pack 1 und Windows Server 2008, verbessert. In einem reinen Unix-Umfeld kann Samba Verbindungen nunmehr verschlüsseln. Eine Konfigurationsmethode, die statt einer herkömmlichen Textdatei eine Art Registry benutzt, soll Samba-Appliance-Anbieter unterstützen.

Samba 3.2 ist die erste von der neuen Release-Managerin Karolin Seeger herausgegebene Fassung, die von der Göttinger SerNet GmbH für diese Aufgabe abgestellt worden ist. Der Quelltext steht wie üblich auf den Mirror-Servern zum Download bereit. Fertige Pakete für gängige Distributionen dürften in den nächsten Tagen folgen. (ps)