Full-Stack-Framework: Qwik 1.0 bringt neuen Ansatz für schnellere Interaktivität

Das Open-Source-Webframework Qwik soll auch komplexe Anwendungen unmittelbar an ihre User bringen. Es setzt dazu auf das neue Konzept des JavaScript-Streamings.

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(Bild: Maridav / Shutterstock.com)

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Das Softwareunternehmen Builder.io hat nach zwei Jahren Entwicklungszeit Qwik 1.0 veröffentlicht. Das quelloffene Full-Stack-Webframework basiert auf den Ideen weiterer Webframeworks wie React, Vue oder Angular und soll sich durch neuere Ansätze wie JavaScript-Streaming von ihnen abheben, um auch komplexe Webanwendungen performant an User auszuliefern.

Das Ziel von Qwik besteht darin, Anwendungen zu erstellen, mit denen User unmittelbar interagieren können. Laut dem Entwicklungsteam nimmt mit der Größe einer Anwendung ihre Startup-Performance ab, da aktuelle Frameworks zu viel JavaScript-Code an den Client senden. Qwik dagegen halte die initialen JavaScript-Kosten konstant, selbst bei zunehmender Komplexität einer Anwendung. Einzig der für eine spezifische User-Interaktion benötigte JavaScript-Code werde durch Qwik ausgeliefert. Das Entwicklungsteam bezeichnet diese Vorgehensweise als das Streaming von JavaScript.

Um auch in langsamen Netzwerken eine unmittelbare Interaktivität zu erzielen, nutzt Qwik das Prinzip des Speculative Module Fetching. Das bedeutet, dass einzig die möglichen Punkte der User-Interaktion in Abhängigkeit vom jeweiligen Zustand einer Anwendung geladen werden. Beim weiteren Interagieren mit der App passt sich diese an und lädt die nächsten möglichen Module.

Heise-Konferenz: enterJS 2023

Am 21. und 22. Juni 2023 richten die Veranstalter dpunkt.verlag, heise Developer und iX die Enterprise-JavaScript-Konferenz enterJS in Darmstadt aus. In über 35 Vorträgen kommen JavaScript- und TypeScript-Sprachneuerungen, neue und etablierte Tools und Frameworks – darunter React, SvelteKit und Astro – sowie Barrierefreiheit und Softwarearchitektur zur Sprache.

Ganztägige Workshops stehen sowohl vor Ort als auch online bereit.

Auszug aus dem Programm:

In Qwik "out of the box" ist neben den genannten Features auch Lazy Execution verfügbar, die auf dem Ansatz wiederaufnehmbarer (resumable) Anwendungen basiert. Resumability bezeichnet das Pausieren der Ausführung auf dem Server und das Wiederaufnehmen der Ausführung im Client – ohne die Anwendungslogik zu wiederholen und erneut herunterladen zu müssen, wie es laut dem Qwik-Team andere Frameworks handhaben. Als weitere integrierte Features soll Qwik Data Fetching bieten und durch seine Reaktivität eine optimierte Rendering-Zeit ermöglichen.

Es bestehen bereits Anbindungen zu zahlreichen weiteren Tools und Services, die sich per npx qwik add hinzufügen lassen, darunter Adapter für Azure, Cloudflare und Google Cloud Run. Damit sollen Entwicklerinnen und Entwickler einen Vendor-Lock-in ihrer Anwendungen bezüglich des Hosting-Anbieters vermeiden. Eine Anbindung an React besteht durch Qwik-React, das entweder der inkrementellen Migration zu Qwik oder dem Beschleunigen von React-Anwendungen dienen soll. Die Community soll bereits an Wrappern für Svelte, Vue und Angular arbeiten.

Daneben lassen sich in Qwik unter anderem UI-Komponenten, Werkzeuge für Bildoptimierung, Internationalisierung und Styling verwenden. Das Testing mit Vitest, Playwright, Cypress und Storybook ist ebenfalls möglich.

Weitere Informationen zur ersten Hauptversion teilt das Qwik-Team in einem Blogeintrag mit. Der Sourcecode und Changelog stehen im GitHub-Repository bereit. Interessierte finden zudem in der letzten englischsprachigen Ausgabe des von Heise Medien herausgegebenen "We Are Developers!"-Magazins den Artikel "New Generation of Web Frameworks" von Miško Hevery (CTO, Builder.io), der das Konzept der Resumability näher behandelt.

(mai)