GPU-Markt schrumpft um 19 Prozent gegenüber 2021

Der Verkauf von Grafikkarten ist gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent eingebrochen, berichtet das Marktforschungsinstitut Jon Peddie Research.

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Der PC-Markt schwächelt, GPU-Verkäufe sind im Vergleich zum Vorjahr überraschend stark eingebrochen.

(Bild: c't)

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Von
  • Benjamin Kraft

Wie die Marktforscher von Jon Peddie Research (JPR) melden, ist der Verkauf von PC-Grafikkarten unerwartet stark zurückgegangen: Demnach haben die Grafikkartenfirmen im ersten Quartal 2022 6,2 Prozent weniger abgesetzt als im Quartal zuvor. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr ist das Minus mit 19 Prozent noch größer.

Noch schwerer habe es den PC-Markt als ganzen erwischt: Im ersten Quartal 2022 ging der Absatz um 10,8 Prozent zurück, gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 26,2 Prozent. Als Gründe nennt JPR Faktoren wie den Krieg in der Ukraine und Auswirkungen der Coronapolitik in China, aber auch weltweit. Ähnlichen Abschwung hatten auch schon die Marktforscher von IDC und Mercury Research gemeldet.

Bei den GPU-Marktanteilen (inklusive iGPUs/IGPs/APUs, also in Prozessoren integrierte Grafikeinheiten) gab es leichte Verschiebungen: AMD hat laut JPR um 0,7 auf 19 Prozent zugelegt, Nvidia um 1,7 auf 21 Prozent. Die Zugewinne gingen zu Lasten von Intel, wo der Anteil um 2,4 Prozent auf 60 Prozent schrumpfte. Etwas anders fällt die Unterteilung beim Blick auf gesteckte Grafikkarten aus; dann dominiert Nvidia mit einem Anteil von 78 Prozent, AMD bekommt 18 Prozent vom Kuchen ab und Intel 4 Prozent.

JPR erwartet, dass die Lage angespannt bleibt. Die anhaltende Corona-Pandemie, die nach wie vor gestörten oder unsicheren Lieferketten und der Krieg in der Ukraine trieben die Inflation und befördere Sorgen bezüglich der Nahrungsmittelversorgung. Daher rechne man trotz Neuvorstellungen bei AMD, Intel und Nvidia in der zweiten Jahreshälfte 2022 nur mit einem moderaten Wachstum von 2 bis 3 Prozent im GPU-Markt.

Tatsächlich stehen für das zweite Halbjahr einige Neuerscheinungen an. Es wird erwartet, dass Nvidia und AMD bald neue Grafikkarten vorstellen. Nvidia dürfte bald die erste Karte der GeForce-Familie RTX 4000 auf den Markt bringen, Codename Ada Lovelace. Bei AMD steht die Radeon-7000-Serie mit Navi-3x-GPUs in den Startlöchern. Auch Intel will im zweiten Halbjahr seine Arc-Grafikkarten für den Desktop mit erheblicher Verspätung endlich auch verkaufen.

(bkr)