Google One künftig ohne VPN-Dienst, nur auf Pixel-Smartphones weiter verfügbar

Teil des kostenpflichtigen Google-Abos Google One ist auch ein VPN-Dienst. Den stellt der US-Konzern nun ein, das Interesse sei einfach nicht dagewesen.

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Hand mit Smartphone am Flughafen

(Bild: TravnikovStudio/Shutterstock.com)

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Google stellt den eigenen VPN-Dienst weitgehend ein, lediglich auf Smartphones der Pixel-Reihe soll die Funktion weiterhin verfügbar sein – dort aber nicht die Google-One-App. Das berichtet 9to5Google unter Berufung auf den US-Konzern. Der begründet den Schritt demnach mit mangelndem Interesse, "die Menschen haben den Dienst einfach nicht genutzt". Der Schritt werde es ermöglichen, das verantwortliche Team auf wichtigere Arbeit zu fokussieren. Die Zugangs-App für den VPN-Dienst war erst vor wenigen Tagen mit einem handfesten Datenschutzproblem in die Schlagzeilen gerückt, ob das mit der jetzt angekündigten Einstellung des Angebots zu tun hat, ist unbekannt. Ab wann die Funktion nicht mehr verfügbar sein wird, ist nicht bekannt.

Den VPN-Dienst von Google gibt es seit dem Herbst 2020, die Funktion ist Teil des kostenpflichtigen Zusatzabos Google One, das mehr Onlinespeicher und andere Extras bietet. War der VPN-Dienst anfangs nur in den teureren Premium-Abos verfügbar, konnte er seit einem Jahr mit allen Abos von Google One genutzt werden. Für den Dienst ist eine eigene Software nötig, die auch für iOS, Windows und macOS verfügbar gemacht wurde. Ein solcher VPN-Dienst kann etwa in öffentlichen Netzen wie im Café oder am Flughafen hilfreich sein, wo andere sonst Verbindungen belauschen und Daten ausspähen könnten. Die Verbindung wird dafür vom Endgerät durch einen verschlüsselten Tunnel durch das Internet zu Googles Tunnelendpunkt-Server geleitet und von dort zum Zielserver.

Vergangene Woche hat c't berichtet, dass die für die VPN-Funktion nötige Zusatz-App unter Windows ein unerwartetes Verhalten an den Tag legt. Sobald die VPN-Verbindung über den Schalter in der App aufgebaut wird, ändert die Software den im Betriebssystem eingestellten DNS-Resolver ungefragt auf die Google-Resolver um. Diese Änderung gilt für sämtliche Netzwerkverbindungen und wird nicht wieder rückgängig gemacht, wenn man die VPN-Verbindung trennt und die App beendet. Dadurch kommen sämtliche DNS-Anfragen des Systems bei Google an, anstatt beim ursprünglich eingestellten Resolver. Das kann verschiedene unerwünschte Effekte haben und auch für den Datenschutz ist das übergriffige Verhalten ein Problem. Von Google wurde das Verhalten als gewünscht verteidigt.

Update

Beschreibung der Funktionsweise präzisiert

(mho)