Google Suchmaschinen Update: KI-Inhalte landen vor anderen Seiten

Googles letztes Update soll dazu geführt haben, dass KI-Inhalte besser ranken und Webseiten Besucher wegbrechen.

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(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Eigentlich will Google weniger Clickbait. Deshalb vertreibt der Suchmaschinenanbieter auch eigentlich seit einiger Zeit das "helpful content"-Update, das ursprünglich mit dem Slogan "von Menschen für Menschen" beworben wurde. Uneigentlich scheint da etwas schiefgelaufen zu sein, zumindest beschweren sich derzeit Webseitenbetreiber, dass ihnen die Besucher wegbrechen. Grund sollen Seiten mit KI-generierten Inhalten sein, die Google besser bewertet und damit höher rankt.

Ob dem tatsächlich so ist, lässt sich nur schwer prüfen, Updates wirbeln häufig Rankingpositionen und Besucherzahlen durcheinander. In Foren beschweren sich aber mehrere Menschen konkret wegen KI-Inhalten und den aktuellen Problemen. Ein Nutzer schreibt, dass sogar der Slogan von Google verändert worden sei und es nun nur noch hieße, "hilfreiche Inhalte für Menschen", der Part "von Menschen" also gestrichen wurde. Schaut man auf die deutschsprachige Seite der Google-Search-Zentrale lässt sich das nicht bestätigen. Dort heißt es nach wie vor: "Das Hilfreiche-Inhalte-System in der Google Suche generiert ein spezielles Signal für unsere automatisierten Ranking-Systeme. Dieses ermöglicht es den Systemen, in den Suchergebnissen bevorzugt hilfreiche Inhalte anzuzeigen, die von Nutzern für Nutzer geschrieben wurden."

Das seit 14. September ausgespielte Update, das ein Refresh des ursprünglichen "helpful content Updates" ist, scheint dennoch einiges durcheinanderzuwirbeln. Und klar ist auch, dass in den vergangenen Monaten einige Webseiten und Inhalte mittels KI generiert worden sein dürften. Ein Blogbeitrag beispielsweise, in dem Sehenswürdigkeiten einer Stadt aufgelistet werden, inklusive vermeintlicher Geheimtipps, lässt sich dank ChatGPT und Bard in wenigen Minuten erstellen. "Google zwingt Inhalteersteller dazu, KI-Spam zu generieren, sonst sterben sie", schreibt jemand im Webmaster-World-Forum und wirft Google vor, das Internet absichtlich zu töten, indem sie erst dafür sorgen, dass es von KI-Spam-Seiten überschwemmt wird und dann KI anbieten, um dem Problem zu begegnen.

Google hatte explizit bei der ersten Ankündigung des Updates für das Ranking von Webseiten gesagt, man wolle Seiten, die nur zusammenkopierte Inhalte und Suchmaschinen-gerechte Schlagworte beinhalten, schlechter bewerten. Dabei werden auch Inhalte priorisiert, die aus den Bereichen Bildung, Kunst, Unterhaltung, Shopping und Technik stammen. Beispiel war damals, dass bei der Suche nach einem bestimmten Film Seiten mit einzigartigen Inhalten dominieren sollten und nicht Wiederholungen von denselben Informationen, wie beispielsweise immer wieder Film, Schauspieler, Ort und ähnliches.

Webseitenbetreiber können auf Richtlinien und Hilfestellungen von Google zurückgreifen, um die eigenen Seiten zu optimieren. Das kann freilich auch KI.

(emw)