Google beteiligt sich an Versteigerung von US-Mobilfunkfrequenzen

Google hatte sich mit anderen Firmen bereits im Vorfeld der Auktion für offene Zugangsbedingungen für das mit den Frequenzen geplante Kommunikationsnetz eingesetzt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Suchmaschinenprimus Google  untermauert seine Handy-Pläne mit einem Gebot bei der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen in den USA. Google werde sich an der Ende Januar beginnenden Versteigerung von Sendefrequenzen im 700- Megahertz-Band beteiligen, teilte die Firma mit und bereitete damit wuchernden Spekulationen und mehr oder weniger deutlichen Andeutungen der Firmenchefs ein offizielles Ende. Der Mindestpreis für die Frequenzen in der Auktion liegt bei 4,6 Milliarden Dollar; der Termin, bis zu dem sich interessierte Mitbieter erklären mussten, läuft am Montag, den 3. Dezember, ab.

Google hatte sich mit anderen Firmen bereits im Vorfeld der Auktion für offene Zugangsbedingungen für das mit den Frequenzen geplante Kommunikationsnetz eingesetzt. Im Kern geht es dabei um das Reizthema Netzneutralität, also ob die Zugangsnetze offen für Wettbewerb bleiben oder den Bedingungen der Netzbetreiber untergeordnet werden sollen. Denn vor der Entscheidung der FCC über die Vergaberichtlinien hatten sich mächtige Lobbygruppen mehr oder minder lautstark um Einfluss bemüht. Auf der einen Seite die klassischen Netzbetreiber, die in den neuen, auch für Breitbandzugänge nutzbaren Frequenzen vor allem eine der raren Chancen sehen, ihre Infrastruktur auf neue Märkte auszudehnen. Auf der anderen Seite scharten sich Inhalteanbieter, Diensteprovider und Gerätehersteller zusammen mit Verbraucherschützern und Netzaktivisten um Branchengrößen wie Google oder Yahoo. Sie fordern offenen Zugang zumindest zu einem Teil des Spektrums und Auflagen für die erfolgreichen Bieter, Wettbewerber und Drittanbieter zu fairen Großhandelsbedingungen auf die Netze zu lassen.

Während die FCC den freien Zugang für Geräte und Dienste von Drittanbietern für ein insgesamt 22 MHz breites Spektrum festschrieb, folgte die Behörde den darüber hinaus gehenden Forderungen zum Beispiel nach Großhandelsbedingungen nicht. Sollte der Mindestpreis von 4,6 Milliarden US-Dollar bei der ersten Auktion für das Frequenzpaket nicht erreicht werden, gibt es eine neue Auktion ohne die Öffnungsauflagen für das Netz.

Googles Handy-Pläne beziehen sich aber nicht nur auf ein neues Netz mit offenen Zugangsbedingungen. Der Konzern hatte Anfang November auch eine offene Handy-Plattform mit dem Namen Android angekündigt, die in einer Allianz mit Geräteherstellern und Netzbetreibern im kommenden Jahr am Markt etabliert werden soll. Die um Android gebildete Open Handset Alliance hat bereits ein erstes Entwicklungskit und Beispielprojekte vorgestellt. (jk)