Google verspricht mehr Klarheit für App-Entwickler

Plötzlich ist die App gesperrt. Warum genau bleibt Googles Geheimnis, und Proteste verschallen offenbar ungehört. Das wird sich ändern, sagt Google.​

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Schild "Strictly Prohibited - Please Cooperate Thank you"

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Von Google festgestellte Regelverletzungen erfreuen keinen Entwickler. Besonders bedrohlich sind Kontosperren, die jahrelange Investitionen gefährden können. Was Entwickler zur Weißglut treibt, sind undurchsichtige Unterstellungen. Zu oft bleibt unklar, was genau Google der Android-App ankreidet. Dieses seit Jahren drängender werdende Problem möchte das Unternehmen nun angehen. Auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O gelobt es Besserung.

In Entwicklerkonten soll es zukünftig eine einfachere Übersicht über festgestellte Verstöße gegen Vorschriften geben. Besonders hilfreich: Google verspricht, genau auf die exakte Textstelle oder das spezifische Bild zu verweisen, das es als problematisch erachtet.

Zudem soll ersichtlich sein, welche Bestimmungen damit verletzt worden sein soll. Darüber hinaus erhalten Entwickler die Möglichkeit, Google um neuerliche Überprüfung zu ersuchen, und den Status dieses Ansuchens zu einzusehen.

Bisweilen laufen Entwickler blind in die Falle: Nicht das Ergebnis ihrer eigenen Arbeit verstößt gegen die Richtlinien, sondern ein von ihnen verwendeter Baustein eines Dritten (Software Development Kit, SDK) ist verpönt. In so einem Fall kann eine Sperre jede App aus heiterem Himmel treffen, die das SDK genutzt hat.

Google hat das Dilemma erkannt und kündigt an, engere Beziehungen zu Anbietern von SDKs aufbauen zu wollen, um solche Probleme an der Wurzel zu bekämpfen. Gleichzeitig stellt Google in Aussicht, Entwickler bei der Auswahl passender SDKs zu unterstützen. Dazu gehören Warnungen vor nicht regelkonformen SDK.

Die Google I/O ist die wichtigst jährliche Konferenz des Alphabet-Konzerns für Entwickler und andere einschlägig Interessierte. Über drei Tage, von Dienstag bis Donnerstag (nach Pazifischer Zeitzone) dieser Woche, gewährt Google Einblicke in seine Pläne für die kommenden Monate. Es handelt sich um die 13. Auflage der Veranstaltung, aber die erste online abgehaltene I/O. Das verdanken wir der Coronavirus-Pandemie.

Letztes Jahr musste Google die I/O sogar absagen, weil an sichere Ausrichtung nicht zu denken war. Diesmal macht die Firma aus der Not eine Tugend: Es gibt Vorträge, die sich speziell an Entwickler in anderen Weltregionen richten und nicht nur deren Zeitzonen angepasst sind, sondern auch in passenden Sprachen gehalten werden. Dazu gehören Vietnamesisch, Russisch und Georgisch.

(ds)