Googles Android ML Kit transkribiert handschriftliche Notizen

Die Digital Ink Recognition API basiert auf Technik, die auch die Handschrifterkennung in Gboard ermöglicht. Sie unterstützt mehr als 300 Sprachen.

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Schreiben auf dem Tablet

(Bild: TippaPatt / Shutterstock.com)

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Google erweitert sein ML Kit, ein Software Development Kit (SDK) für Firebase, um eine Digital Ink Recognition API sowohl unter Android als auch unter iOS. Dadurch lassen sich Anwendungen entwickeln, die Eingaben durch einen Stift oder durch Berührungen annehmen.

Die neue Schnittstelle unterscheidet sich dadurch von den bisherigen Vision- und Natural-Language-APIs des ML Kits, dass sie nicht auf Input in Form von Bildern und Text zurückgreift. Die Eingabe erfolgt über Striche der Benutzer auf dem Bildschirm. Die Digital Ink Recognition basiert auf einer Technologie, die auch die Handschrifterkennung in Gboard – Googles eigener Tastaturanwendung – ermöglicht und die in Experimenten wie Quick, Draw! und AutoDraw Verwendung findet.

Handschriftliche Notizen lassen sich transkribieren und durchsuchen. Die neue API unterstützt mehr als 300 Sprachen und mehr als 25 Schriftsysteme, darunter lateinische Sprachen und weitere wie Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Arabisch, Kyrillisch. Klassifizierer parsen geschriebene Texte in einen String, der Buchstaben enthält. Die API erkennt zudem Formen wie Zeichnungen und Emojis. Eine Netzwerkverbindung ist für die Verwendung nicht nötig. Jedoch müssen Entwickler zuvor ein oder mehrere Modelle mit einer Größe von etwa 20 Megabyte herunterladen. Eine Anleitung findet sich in der Dokumentation.

Im Juni hatte Google sein ML Kit für Firebase um einige neue Funktionen erweitert. Darunter befindet sich ein SDK, das sich vor allem auf die Anwendung von Machine Learning auf dem Endgerät konzentriert. Ursprünglich war das ML Kit eng mit Googles Mobilplattform Firebase verbunden. Offenbar hatten sich einige Nutzer mehr Flexibilität bei der Implementierung in eigene Anwendungen gewünscht. Mit dem Update lagerte Google alle On-Device-APIs in ein neues eigenständiges SDK für den ML Kit aus, wofür dann ein Firebase-Projekt nicht mehr erforderlich ist.

Weiterführende Informationen zum Update finden sich im Ankündigungsbeitrag auf dem Google Developers Blog.

(mdo)