Computex

Grafik-Gerüchte: Verschieben sich DirectX-11-Grafikchips?

Die Verfügbarkeit von DirectX-11-kompatiblen Grafikchips scheint sich um einige Monate zu verschieben. Während erste Grafikkarten mit AMDs RV870 noch dieses Jahr erscheinen dürften, kommt Nvidias GT300 vielleicht erst 2010.

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Zunächst schien es, als könne AMD bereits Ende Juli 2009 den ersten zu DirectX 11 kompatiblen Grafikchip (GPU) unter der Bezeichnung RV870 präsentieren. Nvidias Konkurrenzchip GT300 erwartete man im Idealfall frühestens im Oktober. Glaubt man den nun aus verschiedenen Quellen aufkommenden Gerüchten, dann verspäten sich beide GPUs zum Teil deutlich.

So schreibt die Gerüchteküche Fudzilla, dass die RV870-GPU nun wohl doch nicht vor dem vierten Quartal des Jahres zu erwarten ist und spekuliert, dass AMD die ursprüngliche Version des Chips verworfen habe und wohl erst mit einem überarbeiteten Modell gegen Nvidias GT300 antreten wolle. Wahrscheinlicher sind jedoch Probleme, die der taiwanesische Auftragsfertiger TSMC mit dem 40-Nanometer-Fertigungsprozess hat. So soll in Testläufen die Ausbeute von funktionierenden RV870-Chips, die aus mehreren Milliarden Transistoren bestehen, mit rund 30 Prozent nicht akzeptabel sein. Im Gespräch mit heise online ging auch eine unternehmensnahe Quelle nicht von einem Marktstart vor dem vierten Quartal des Jahres aus.

Grafikkarten mit AMDs RV740-GPU (40nm) sind noch Mangelware.

(Bild: AMD)

Grafikkarten mit Nvidias GT300 sollen, falls man dem Inquirer Glauben schenkt, erst Anfang des kommenden Jahres über die Ladentheken gehen. Als Grund mutmaßt die Online-Publikation, dass sich der ursprünglich ins Auge gefasste Tape-Out-Termin weiter verschiebt. Andere Quellen gehen dennoch weiterhin davon aus, dass Nvidias DirectX-11-Chip bereits Ende des dritten Quartals verfügbar ist – und damit noch vor AMDs RV870, sollte dieser wirklich erst im vierten Quartal kommen.

Im DirectX-10-Mitteklassesegment konnte AMD bereits Ende April mit der Radeon HD 4770 die erste Grafikkarte vorstellen, auf der ein im 40-Nanometer-Fertigungsprozess hergestellter Grafikchip werkelt (RV740). Solche Grafikkarten sind aktuell für rund 90 Euro erhältlich – wenn auch durch die Fertigungsprobleme derzeit nur in geringen Stückzahlen. Ebenfalls im Preis gefallen ist die Radeon HD 4850 (RV770, 55 nm), die bereits ab rund 95 Euro gelistet ist. Nvidia scheint erste 40-Nanometer-GPUs mit den GT218- (Low-End), GT214/216- (Mittelklasse) und GT215-Chips (High-End-Mobil) frühestens im Rahmen der Computermesse Computex Anfang Juni vorstellen zu wollen. (mfi)