HP stellt Cloud-Microserver mit Atoms und später ARM-SoCs vor

Als Project Moonshot wurden kompakte, sparsame Server für Cloud-Rechenzentren entwickelt. Zunächst starten die Atom-Versionen, später sollen 64-Bit-ARM-SoCs folgen.

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In das 4,3-HE-Chassis passen 45 Cartridges.

(Bild: HP)

Seit 2011 entwickelt HP im Rahmen des Project Moonshot Microserver speziell für Cloud-Rechenzentren. Pilotkunden können bereits Vorab-Versionen mit Systems-on-Chips (SoCs) des US-Unternehmens Calxeda nutzen; diese Engerycore-Chips enthalten je vier ARM-Prozessorkerne, allerdings noch aus der 32-Bit-Generation Cortex-A9. Die ersten Seriengeräte aus der Moonshot-Baureihe von HP sind hingegen mit Server-Atoms von Intel bestückt. Ende 2012 hatte Intel den Centerton als Atom S1200 vorgestellt, Ende 2013 ist der leistungsfähigere Avoton geplant. Im Unterschied zu Netbook-Atoms oder jenen für Smartphones unterstützen die Server-Versionen mehr RAM, ECC-Fehlerschutz, Virtualisierung und PCI Express 2.0.

Als erstes Moonshot-System im zweiten Halbjahr 2013 kommt das Chassis Moonshot 1500 mit 4,3 Rack-Höheneinheiten, das mit 45 ProLiant Moonshot, Atom S1200 sowie einem Ethernet-Switch und weiteren "Support Components" bestückt ist; der Preis dafür beginnt bei 50.605 Euro.

Moonshot-Cartridge mit Atom S1200 und 2,5-Zoll-Festplatte oder SSD.

(Bild: HP)

Als weitere SoC-Partner nennt HP AMD, Applied Micro, Calxeda und Texas Instruments. Alle haben ARM-Chips angekündigt und wollen 2014 die ersten 64-Bit-Typen liefern können. Mit Moonshot sollen bis zu 1800 Server pro Rack möglich werden; das wird allerdings zuerst mit den kommenden Avoton-Atoms möglich, von denen HP dann gleich vier Stück – jeweils mit eigenem RAM und Netzwerkchip – auf eine Cartridge packt. Jeder Avoton soll statt bloß zwei auch bis zu acht CPU-Kerne haben. Solche Cartridges brauchen dann aber auch mehr Strom.

Server-Cartridges lassen sich im laufenden Betrieb wechseln.

(Bild: HP)

Die Server-Atoms glänzen zwar mit niedriger Leistungsaufnahme, allerdings rechnen sie auch nicht besonders schnell. Daher sind die Server nur bei bestimmten Workloads oder Anwendungen auch besonders effizient. HP spricht von Software-Defined Servers. Das Ziel ist es, zusammen mit Pilotkunden optimierte Server-Cartridges für bestimmte Anwendungen zu entwickeln. Genau dafür eigenen sich einige ARM-SoCs. Von AMD will HP auch APUs einsetzen und von TI die KeyStone-Chips mit vielen DSPs. Diese sind beispielsweise für Content-Delivery Networks (Transcoding) interessant oder für bestimmte Superrechner-Aufgaben.

Rund um Moonshot kündigt HP eine Reihe von Dienstleistungen an, die für spezielle Nutzungsszenarien maßgeschneidert sein sollen. (ciw)