HPE GreenLake jetzt auch ohne eigenes Rechenzentrum nutzen

HPE sah GreenLake als reine In-House-Cloud vor. Doch mit steigendem Bedarf und Ansprüchen müssen neue Wege gefunden werden – zum Beispiel mit Managed Services.

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(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Harald Weiss

HPE wirbt für seine In-House-Cloud GreenLake mit dem Slogan: "Die Cloud, die zu Ihnen kommt." Gemeint ist damit, dass HPE bei GreenLake eine Infrastruktur beim Kunden installiert, die dann wie eine Cloud genutzt und abgerechnet wird. Doch diesen Werbespruch muss es jetzt etwas korrigieren. So hat das Unternehmen soeben eine Kooperation mit dem weltweiten RZ-Betreiber Equinix abgeschlossen. Im Kern geht es dabei darum, dass die privaten GreenLake-Clouds nicht mehr physisch in den Räumen des Kunden, sondern in einem von sieben globalen IBX-Rechenzentren von Equinix gehostet werden können. Das bedeutet mehr Flexibilität, da die eigenen physischen Möglichkeiten einer GreenLake-Skalierung nicht mehr im Wege stehen.

Angeboten werden vorkonfigurierte Systeme für die Private Cloud Enterprise und für die Private Cloud Business Edition. "Die Partnerschaft mit Equinix erleichtert den Weg und den Ausbau einer Hybrid-Cloud-Umgebung", sagte Latha Vishnubhotla, Chief Platform Officer bei HPE, anlässlich der Bekanntgabe.

Die neue Kooperation ist nicht nur eine verbale Absichtserklärung, sondern bedeutet konkret, dass HPE ab sofort in den sieben ausgewählten IBX-Rechenzentren in Frankfurt, Washington DC, Silicon Valley, Toronto, London, Singapur und Sydney die GreenLake-Plattform vorinstallieren wird. Deren Services sollen dann ab August abrufbar sein.

Equinix und HPE teilen sich anschließend beim Betrieb den Management-Service. So übernimmt HPE alles, was im Zusammenhang mit der GreenLake-Plattform steht, also Compute, Storage, Networking und IT-Administration. Equinix steuert die weiteren RZ-Dienste eines Managed Service Providers bei, wie Stromversorgung und physische Sicherheit.

Die GreenLake Private Cloud Enterprise wurde im Juni 2022 angekündigt und ist API-fähig. Es handelt sich um eine teilweise automatisierte, flexible und weitgehend skalierbare Private Cloud. Sie basiert auf einer modularen Infrastruktur und unterstützt die Bereitstellung von Bare-Metal-, VM- und Container-Workloads im Self-Service-Modus. Abgerechnet wird nach einem Pay-as-you-go-Verbrauchsmodell. HPE bietet für diese Private Cloud sechs Branchen-optimierte Instanzen an, dazu gehören unter anderem die Automobilindustrie, die Finanzdienstleister, Fertigungsbetriebe und der Einzelhandel.

Neu vorgestellt wurde jetzt die Private Cloud Business Edition. Diese ermöglicht es, bei Bedarf VMs in Hybrid-Cloud-Umgebungen einzurichten und sie mithilfe von AIOps weitgehend autonom zu betreiben. Besonderer Wert wurde auf den Datenschutz, die Datenverfügbarkeit und -effizienz gelegt.

Ein wesentliches Element des GreenLake-Konzepts ist die optionale Anbindung an eine Public Cloud. So lassen sich Lastspitzen abfangen oder spezielle Software-Lösungen von Public-Cloud-Providern nutzen. Obwohl HPE hierbei mit allen Hyperscalern intensiv zusammenarbeitet, gibt es eine besonders enge Verzahnung mit Amazon AWS, die soeben nochmals deutlich erweitert wurde. Dazu gehören jetzt die Bereitstellung von HPEs NonStop-Entwicklungsumgebung als Amazon Machine Image (AMI) und HPE Fraud Risk Management als Software-as-a-Service (SaaS) im AWS Marketplace. Hinzu kommen die Unterstützung von Amazons Elastic Kubernetes Service (EKS) Anywhere auf der Private Cloud Enterprise und eine Erweiterung von Backup und Recovery zur Unterstützung von Amazons Relational Database Services (RDS) und EKS Anywhere.

(fo)