Watsonx: IBM liefert die KI-Modelle, Firmen dürfen sie individuell anpassen

IBM Watsonx soll Unternehmen das Entwickeln und Bereitstellen eigener KI-Modelle ermöglichen. IBM liefert mit sieben vortrainierten Modellen Starthilfe.

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(Bild: iX)

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IBM hat mit Watsonx eine neue KI-Plattform für Unternehmen vorgestellt. Das Angebot besteht aus drei Teilen und liefert von Haus aus von IBM erstellte KI-Modelle mit, die Unternehmen an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen können. Auch die Generierung eigener Modelle soll mit Watsonx möglich sein. Darüber hinaus enthält die Plattform Toolkits für die notwendige souveräne Datenhaltung und für die Ausarbeitung von Governance-Richtlinien für KI.

Watsonx besteht aus drei Produkten. Das erste ist Watsonx.ai, eine KI-Entwicklungsumgebung zum Trainieren und Testen eigener KI-Modelle – sowohl für klassische als auch für generative KI-Modelle. Dort stehen Unternehmen auch bereits von IBM trainierte und kuratierte KI-Basismodelle (Foundation Models) und Open-Source-Modelle zur Verfügung, die sie selbst an die eigenen Ansprüche anpassen können. Vor allem letztere Variante empfiehlt IBM: "Foundation-Modelle machen den Einsatz von KI deutlich skalierbarer, erschwinglicher und effizienter", zitiert die Pressemitteilung IBM-CEO Arvind Krishna. So soll die Anpassung der Foundation-Modelle schneller funktionieren und gleichzeitig die Datenhoheit beim Unternehmen bleiben.

Die insgesamt sieben IBM-Modelle seien zudem nicht nur reine Sprachmodelle, sondern auch auf anderen Modalitäten wie Code, Zeitreihendaten, Tabellendaten, Geodaten und IT-Ereignisdaten trainiert worden. IBM arbeitet außerdem mit Hugging Face zusammen, dem Unternehmen hinter Transformers, einer Open-Source-Bibliothek für die Entwicklung von ML-Modellen. Die IBM-KI-Entwicklungsumgebung wird auch dessen offene KI-Modelle und Datensätze enthalten. Watsonx.ai soll ab Juli 2023 zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus umfasst die Plattform Watsonx.data, einen auf der Lakehouse-Architektur basierenden Datenspeicher. Er bietet Firmen eine Umgebung zum Sammeln und Bereinigen von Trainings- und Tuning-Daten für eigene KI-Modelle oder zum Anpassen der von IBM kuratierten Modelle. Durch die Optimierung für KI-Anwendungen sollen Unternehmen mit Watsonx.data die Kosten für ihr Data Warehouse um bis zu 50 Prozent senken können. Auch Watsonx.data will IBM ab Juli 2023 anbieten. Watsonx.governance ist der letzte Baustein der neuen Plattform und ein Toolkit für KI-Governance. Es enthält Mechanismen zum Datenschutz, zur Früherkennung von Model Bias und Drift sowie zur Einhaltung ethischer Standards. Wie das technisch funktioniert, darüber hält sich IBM noch bedeckt. IBM will das Governance Toolkit im Laufe des Jahres veröffentlichen.

Weitere Informationen zur Watsonx-Plattform und den weiteren KI-Plänen von IBM sowie der geplanten Integration der Basismodelle in die eigene Produktpalette finden sich in der Pressemitteilung anlässlich der jährlichen Hausmesse Think. Zuletzt hatte IBM selbst einen Einstellungsstopp verkündet, da KI-Modelle in den nächsten Jahren viele Stellen überflüssig machen würden.

(jvo)