IBM führt mit iDataPlex neues Rack-Format für Datenzentren ein [update]

Ein neues flaches Rack mit Flüssigkühlung und Virtualisierung – IBMs iDataPlex soll bis zu 50 Prozent Energie in Datenzentren einsparen.

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Von
  • Andreas Stiller

Kosten für Stromversorgung und Kühlung sind inzwischen teurer als die Hardware, meinte Klaus Gottschalk von IBM Deutschland in einer Telefonkonferenz zur Einführung des neuen Rackformats iDataPlex. Web 2.0 Data Center, High Performance Cluster, große Firmen-Cluster mit massiv parallelen Berechnungen, Cluster für Suchmaschinen wie Yahoo – das sind die geplanten Einsatzbereiche der neuen iDataPlex-Systeme.

60 Prozent der verbrauchten Energie gehen in aktuellen Datenzentren für Kühlung und Spannungswandlung verloren. Von der verbleibenden Energieaufnahme verbrauchen die Prozessoren etwa 35 Prozent, dabei sind sie im Schnitt zu 70 Prozent im Leerlauf (idle). Wenig große Lüfter sind aber effizienter als viele kleine, Flüssigkühlung ist effizienter als Luftkühlung, und Virtualisierung kann Leerlaufzeiten verringern – das war der Ansatzpunkt des neuen Datacenter-Rack-Formats iDataPlex, das bislang nur auf x86-Server beschränkt ist.

iDataplex-Racks besitzen weiterhin 42 Höheneinheiten, sie sind mit insgesamt 27,6 Zoll aber weit flacher als derzeitige 19-Zoll-Racks, die insgesamt eine Tiefe von 46,8 Zoll haben. Die geringere Tiefe macht die iDataPlex-Racks bezüglich Kühlung erheblich effizienter. An der Rückseite befindet sich eine aktive Kühlung, die 4 der 19 Zoll benötigt. Der optionale "Rear Heat Exchanger" arbeitet mit Flüssigkühlung, die 75 bis 95 Prozent effizienter als Luftkühlung sein soll.

Zwei Rechenknoten mit zwei unabhängigen Doppelprozessor-Boards sind zu einem Chassis zu zwei Höheneinheiten zusammengeführt; beide Boards teilen sich Stromversorgung und Lüftung. Die Speicherknoten mit drei Höheneinheiten sind für zwölf 3,5-Zoll-Laufwerke mit je 750-GByte (hotswap) ausgelegt. Mit angepasstem BIOS verbraucht ein iDataPlex-Knoten mit Low-Power-DC-Xeons von Intel maximal 179 Watt, verglichen mit 264 Watt aktueller 1-U-Server.

Preise der iDataPlex-Server konnte Klaus Gottschalk noch nicht nennen, sie sollen aber "attraktiv" im Vergleich zu herkömmlichen Rack-Formaten sein, die IBM ebenfalls weiterpflegen wird. Ab Juni können Kunden die iDataPlex-Systeme im Rahmen von "Build-to-Order" bestellen.

Update:

IBM hat inzwischen zur den geplanten Preisen noch Folgendes mitgeteilt: iDataPlex ist eine kundenspezifisch gebaute Lösung mit 22 möglichen Konfigurationen, sodass es keinen Standard-Listenpreis gibt. Aber um einen Überblick zu bekommen: iDataPlex soll einen um 20 bis 25 Prozent niedrigeren Preis als vergleichbare 1U-Servers haben. Voll konfigurierte Rack rangieren im Preisbereich von 150.000 bis 300.000 US-Dollar.Zur Verfügbarkeit ist hinzuzufügen, dass der Junitermin für Kunden in den USA und Kanada gilt. Weltweit soll iDataPlex bis zum Ende des Jahres verfügbar sein. (as)