IBM kündigt Thin Client an

IBM hat einen auf seine Blade-Server zugeschnittenen Thin Client vorgestellt, der auch für Multimedia-Anwendungen geeignet sein soll.

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Von
  • Nikolai Zotow

Anlässlich einer Pressepräsentation in seinem Forschungszentrum in Raleigh (North Carolina) hat IBM eine Lösung zur Nutzung von Grafik- und Videoanwendungen auf Basis von Thin-Client-Systemen angekündigt. Der Thin Client TC10 arbeitet mit dem bereits vorgestellten Blade-Server HC10 zusammen, der den Arbeitsplatzrechner zentral vorhält. Die Anbindung an den Server erfolgt über Ethernet. Hier kommt noch ein TCP-basiertes proprietäres Protokoll zum Zuge, dessen Standardisierung aber laut Tom Bradicich, Vice President System Technology und IBM Fellow, bis Ende dieses Jahres erfolgen soll.

Für gewöhnliche Büroanwendungen reicht laut IBM eine Übertragungsrate von 1 bis 2 Mbps, bei anspruchsvolleren grafischen Anwendungen seien allerdings schon 20 bis 30 Mbps nötig. An das TC10 können sämtliche USB-Peripheriegeräte angeschlossen werden. Interessant für Administratoren dürfte sein, dass diese Fähigkeit eingeschränkt werden kann, um beispielsweise unerwünschtes Nutzen von USB-Sticks oder anderen Geräten zu unterbinden. Der als Prototyp existierende Client verfügt über High Definition Audio. Auf dem Pressetermin wurden eine Webcam-Session und eine CAD-Anwendung gezeigt. Der Preis soll Anfang Juni bekannt gegeben werden.

IBMs Partner Devon IT entwickelte einen Vorgänger des Thin Clients im Auftrag einer chinesischen Bank. Im Jahr 2005 wurde das erste Gerät vorgestellt. Damals waren aber anspruchsvollere Grafik-, Konstruktions- und Videoanwendungen kaum lauffähig, sodass sich Devon IT und IBM zur Entwicklung leistungsfähigerer Geräte entschlossen.

Die Kombination zwischen Blade-Servern, Racks und Thin-Clients wird zwar wahrscheinlich unter dem Strich teurer werden als die entsprechende Anzahl "normalen" Arbeitsplatzrechner. Die Vorteile sieht IBM in der einfacheren zentralen Administrierbarkeit, höheren Sicherheit und der größeren Unempfindlichkeit der Endgeräte gegenüber Staub oder Hitze. Nicht zuletzt führte man Energieeinsparungen ins Feld.

Auf der diesjährigen CeBIT stellte NEC ein ähnliches Konzept vor. Der Unterschied zu IBMs Gespann HC10/TC10 besteht darin, dass bei NEC der Arbeitsplatzrechner als virtuelle Maschine auf dem Server abgelegt wird, IBM dagegen jedem Benutzer einen eigenen Blade Server zuweist. Dieser verfügt über herkömmliche Desktop-Technologie mit entsprechendem Intel Desktop Chipsatz. Nikolai Zotow (js)