IBM steigt aus Supercomputer-Projekt aus

Der 10-Petaflops-Rechner Blue Waters wird nicht von IBM gebaut, das Unternehmen zieht sich aus dem Projekt zurück. Die University of Illinois will das ambitionierte Vorhaben trotzdem umsetzen.

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Von
  • Johannes Haupt

Blue Waters: 300.000 Power7-Kerne auf Quad-Chip-Modulen

(Bild: NCSA)

Das IT-Unternehmen IBM zieht sich aus dem ambitionierten Blue Waters Projekt der University of Illinois zurück. Am in Illinois beheimateten National Center for Supercomputing Applications (NCSA) plante IBM eine Maschine zu installieren, die Rechenoperationen mit 10 Petaflops ausführen können sollte. Damit hätte sich Blue Waters nach jetzigem Stand an die Spitze der prestigeträchtigen Top500-Liste der Supercomputer gesetzt.

Das 2007 initiierte Projekt hatte ein Auftragsvolumen von 208 Millionen US-Dollar, eigentlich sollte IBM im Jahr 2012 den Superrechner liefern. Daraus wird nun nichts: Wie das Unternehmen und die Universiät in einer gemeinsamen Erklärung verlautbarten, haben ausufernde Kosten und eine übergroße Komplexität zu einer Trennung der beiden Projektpartner geführt.

In Blue Waters sollten mehr als 300.000 Power7-Prozessorkerne gemeinsam rechnen. Dazu hatte IBM Quad-Chip-Module aus je vier Power7-Prozessoren und einem Hub-Chip entwickelt, der eine aggregierte Datentransferrate von bis zu 1,128 TByte/s erreichen sollte. Blue Waters sollte andere Petaflops-Supercomputer auch bei der Größe des Hauptspeichers (1 Petabyte/PB), der Datentransferrate zum Hauptspeicher (5 PByte/s) und der Anbindung und Kapazität des Storage-Subsystems (4 TByte/s, 25 PByte) deutlich übertreffen.

IBM zahlt bislang im Rahmen des Auftrags erhaltene Zuwendungen zurück, die Universität trennt sich im Gegenzug von bereits geliefertem IBM-Equipment. Das NCSA gibt sich in der Mitteilung optimistisch, die Projektziele trotz der Trennung vom Hardwarepartner erreichen zu können. In Zusammenarbeit mit der staatlichen National Science Foundation soll Blue Waters doch noch zu einem guten Ende gebracht werden – aber noch ist offenbar unklar, welche Technik dabei zum Einsatz kommt. (jh)