IDF: Intel stellt Nachfolger für Server-SSD X25-E vor

Intels neue Server-SSDs der Baureihe 710 arbeiten mit besonders robusten MLC-NAND-Speicherchips und bieten damit im Vergleich zum Vorgänger mehr Speicherkapazität für weniger Geld.

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Von
  • Boi Feddern

Intel hat auf seinem Developer Forum (IDF) in San Francisco die schon lange erwartete nächste Generation seiner Server-SSDs mit Serial-ATA-II-Schnittstelle (3 GBit/s) vorgestellt. Die neuen Modelle der Baureihe 710 alias Lyndonville mit 100, 200 und 300 GByte Kapazität und NAND-Flash-Speicherchips aus der 25-Nanometer-Fertigung folgen auf die in die Jahre gekommene X25-E, die nur mit 32 und 64 GByte und Single-Level-Cell-(SLC-)Flash in den Handel kam.

Ihre Neulinge bestückt die Firma Intel nun mit Multi-Level-Cell-(MLC-)Speicherchips. Das ermöglicht größere Speicherkapazitäten zu günstigeren Preisen. Um hohe Zuverlässigkeit zu gewährleisten, verwendet Intel nach eigenen Angaben in der SSD 710 besonders widerstandsfähige MLC-Chips. Zudem kommt ein spezieller Controller nebst besonderer Firmware zum Einsatz (High Endurance Technology, HET, PDF-Datei).

Damit soll die Write Endurance beim 200-GByte-Modell 1,1 Petabyte bei verteilten Zugriffen betragen, womit die SSD erheblich zuverlässiger wäre als Client-SSDs ähnlicher Kapazität mit herkömmlichem MLC-Flash, etwa die SSD 320 mit 160 GByte, für die Intel nur eine Write Endurance von 15 Terabyte spezifiziert (PDF-Datei). An die Haltbarkeit von SLC-SSDs kommt sie jedoch nicht heran. Für die Vorgängerin X25-E hatte Intel die Write Endurance noch mit 4 Petabyte angegeben.

Weil sich MLC-Flash nicht ganz so schnell beschreiben lässt wie SLC-Flash, arbeitet Intels SSD 710 auch nicht viel schneller als ihre Vorgängerin X25-E. Sie liefert bei sequenziellen Zugriffen per SATA II bis zu 270 MByte/s beim Lesen und 210 MByte/s beim Schreiben. Die Anzahl der maximal möglichen Ein- und Ausgabeoperationen beim verteilten Zugriff auf kleine Datenblöcke beziffert Intel auf 38.500 IOPS beim Lesen. Beim Schreiben drosselt Intel vermutlich im Hinblick auf die Haltbarkeit die Anzahl der IOPS auf maximal 2.700.

Gegenüber der X25-E bringt die SSD 710 drei neue Funktionen mit: Der Controller-Chip kann die Daten im Flash-Speicher nach AES 128-Bit verschlüsseln und ein eingebauter Kondensator dient als Energiepuffer für die SSD-Elektronik im Falle eines plötzlichen Stromausfalls. Außerdem gibt es einen Temperatursensor zur Überwachung der Betriebstemperatur per SMART.

In Preisvergleichen wird die neue Server-SSD bereits als lieferbar gelistet. Die Preise lauten 540, 1079 und 1614 Euro für das 100, 200 beziehungsweise 300-GByte-Modell. Intel gewährt jeweils drei Jahre Garantie. Unter anderem will Cisco die SSDs auch in seinen Blade-Servern der Reihe UCS B320 M2 einsetzen. (boi)