ISOC-Studie: IPv6 fehlt wirtschaftliche Triebfeder

Laut einer Umfrage der Internet Society (ISOC) fehlt IPv6 eine "Killerapplikation", die die Einführung des Protokolls beschleunigt und vorantreibt. An der Studie beteiligten sich allerdings nur 22 der 90 ISOC-Mitgliedsorganisationen.

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Von
  • Reiko Kaps

Die Internet Society hat ihre 90 Mitgliedsorganisationen zum Einsatz von IPv6 befragt. Trotz der IPv6-Einführung in ihren Netzen, fehlt den Befragten ein konkretes wirtschaftliches Szenario, das die Umstellung auf IPv6 als "Killerapplikation" vorantreibt.

Auf die Fragen der Studie haben insgesamt 22 ISOC-Mitglieder geantwortet, darunter hauptsächlich Forschungs- und Bildungseinrichtungen (National Research and Education Networks) sowie Behörden (zusammen 50 %). Zur anderen Hälfte der Umfrageteilnehmer gehören vier Hersteller (18 %), zwei Internet-Diensteanbieter (9 %), drei Registries und Netzbetreiber (14 %) sowie zwei nicht genauer bezeichnete Unternehmen (9 Prozent). Bemerkenswert an den Ergebnissen der Studie sind darüber hinaus die große Anzahl der ISOC-Mitglieder, die nicht auf die Umfrage geantwortet haben. Außerdem gehört gut die Hälfte aller Antworter zu regierungsnahen Organisationen, die in den USA zur IPv6-Einführung verpflichtet sind.

Als wichtigen Beweggrund für die IPv6-Einführung in ihren Netzen gaben die Befragten Kundenwünsche an. Außerdem wollen sich die Befragten mit der IPv6-Einführung auf die kommenden Entwicklung des Internets vorbereiten. Allerdings fehlen allen Befragten IPv6-spezifische wirtschaftliche Szenarien – also eine Killerapplikation, die die Verbreitung von IPv6 vorantreibt. Die Einführung und Umstellung verläuft laut der Studie bei vielen Teilnehmen relativ einfach, obwohl viele angeben, dass es noch an IPv6-Fachwissen fehlt. Treibende Kraft bei der Umstellung sind demgegenüber der größere Adressbereich und die einfachere Einrichtung von IPv6. Als größtes Hindernis bei der Umstellung sehen die Befragten die mangelnde IPv6-Unterstützung in Anwendungen. (rek)