IT-Branche: Schlechte Zahlen, aber gute Aussichten

Bei der Liquidität und dem Pleiterisiko steht die deutsche IT-Branche schlechter da als andere Branchen, hat eine Studie unter 46.000 Firmen gefunden.

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IT-Branche: Schlechte Zahlen, aber gute Aussichen

(Bild: nuruddean / Shutterstock.com)

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Die deutsche IT-Branche steht wirtschaftlich riskanter da als der Durchschnitt der deutschen Unternehmen. Das hat die Auskunftei Creditsafe Deutschland in einer Untersuchung unter 46.000 Softwareproduzenten, IT-Dienstleistern, datenverarbeitenden Unternehmen, Webportalen und Hosting-Services gefunden.

Laut der Studie verfügen 42 Prozent der Unternehmen über eine unzureichende Liquidität, was gerade angesichts der Auswirkungen von Corona schnell zum Problem werden kann. Über alle Branchen haben lediglich 36 Prozent der deutschen Unternehmen Liquiditätsprobleme. Die Zahlen stammen noch aus der Zeit vor der Corona-Pandemie.

Das durchschnittliche Ausfallrisiko – die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Unternehmen innerhalb der nächsten zwölf Monate Insolvenz anmelden muss – liegt in der IT-Branche bei 1,91 Prozent, im Durchschnitt bei 1,35 Prozent. Eine hohe Ausfallwahrscheinlichkeit von über drei Prozent haben 18,5 Prozent der IT-Unternehmen, aber nur 13 Prozent der Unternehmen aller Branchen. Immerhin: Bei der Eigenkapitalquote sieht es bei IT-Firmen etwas besser aus als beim Durchschnitt.

IT-Unternehmen sind im Schnitt jünger und kleiner als die Firmen anderer Branchen.

(Bild: CreditSafe)

Den insgesamt trüben Zahlen steht allerdings entgegen, dass IT-Unternehmen deutlich jünger und kleiner sind als der Durchschnitt. So sind 35,1 Prozent der IT-Unternehmen jünger als 5 Jahre, im Durchschnitt sind es nur 22,8 Prozent. Über 90 Prozent der IT-Firmen sind Kleinstunternehmen, über alle Branchen liegt dieser Wert bei 86,1 Prozent. Zudem seien die Aussichten für die IT-Branche mehr als rosig, meinen die Forscher von CreditSafe. Das zeige beispielsweise der aktuelle Bitkom-ifo-Digitalindex.

(odi)