IT-Budgets 2016: Schnellere Zyklen und mehr Schatten-IT

Die Budgets der IT-Abteilungen dürften 2016 zwar steigen, jedoch gehen immer schnellere Produktzyklen zu Lasten von Erneuerungen. Die wachsende Eigenständigkeit der Fachabteilungen verstärkt die Sorge um unkontrollierte Schatten-IT.

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IT-Budgets 2016: Schnellere Zyklen, mehr Schatten-IT

Mehr IT-Abteilungen erhalten 2016 größere Budgets als zuvor.

(Bild: sxc)

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Von
  • dpa

Im kommenden Jahr steigen die IT-Budgets bei 37 Prozent der Unternehmen im deutschsprachigen Raum, bei knapp 15 Prozent sogar im zweistelligen Bereich. Damit sind die Prognosen optimistischer als für das laufende Jahr, in dem einem Drittel der IT-Verantwortlichen mehr Geld zur Verfügung stand. Von Kürzungen betroffen sind mit 21,3 Prozent etwas mehr Abteilungen als zuvor (19,4 Prozent 2015).

Diese Daten entstammen der jährlichen IT-Trends-Studie des Beratungsunternehmens Capgemini, das 153 IT-Verantwortliche in großen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragte. Die Bereitschaft, in IT zu investieren, gilt als Hinweis auf das zu erwartende Branchenwachstum. Außerdem gestatten Veränderungen der Ausgabeposten in einem Unternehmen Rückschlüsse auf die Situation der IT-Abteilungen.

Die Ausgaben für Aktualisierungen und Erweiterungen steigen 2016 von 20,9 auf 22,7 Prozent, weil Neuerungen auf Wunsch der Fachabteilungen schneller ins Tagesgeschäft einfließen. Das geht offenbar zu Lasten der Erneuerung veralteter Systeme, wofür 2016 nur noch 16,6 Prozent der Ausgaben zur Verfügung standen, im Vergleich zu 20,9 Prozent im laufenden Jahr.

Schnellere Produktzyklen steigern die Ausgaben für Updates und Wartung, es bleibt weniger Geld für neue Systeme und das Evaluieren neuer Technik.

(Bild: Capgemini)

Trotz der Bemühungen der IT-Abteilung, das Tempo zu erhöhen, geht es einigen Fachabteilungen noch zu langsam: In mehr Unternehmen als zuvor beauftragen sie Externe mit IT-Leistungen, weil die eigene Abteilung nicht zeitnah liefern kann (15,9 Prozent, 2015: 12,9 Prozent). Insgesamt jedoch geben Fachabteilungen weniger für IT aus als im letzten Jahr, der Anteil am Gesamtbudget sank von rund 17,3 auf jetzt 12,0 Prozent.

Gleichzeit erfahren IT-Verantwortliche immer seltener von den Investitionen der Fachabteilungen: Während 2015 noch die Hälfte der Befragten stets über alle Ausgaben Bescheid wussten, sind es jetzt nur noch rund 36 Prozent.

In mehr als 60 Prozent der Unternehmen wurde die Verantwortung für bestimmte IT-Ausgaben dauerhaft der Fachabteilung übertragen. Viele dieser Investitionen sehen IT-Leiter aber kritischer als im Vorjahr: Vor allem die Sorge um den Aufbau einer Schatten-IT und um neue Datensilos ist gestiegen. (tiw)