Immer den Tod vor Augen: NetHack-Team veröffentlicht Version 3.6.0

Seit 1987 können Spieler die Dungeons in NetHack erforschen. Nun haben sich die Entwickler nach über 10 Jahren Pause wieder zurückgemeldet und Version 3.6.0 veröffentlicht, die das Projekt fit für die Zukunft machen soll.

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Nethack 3.6.0

In der Enge: Als Tourist hat man es in den Dungeons NetHacks nicht leicht.

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Wenn ein Ritter sein Pferd mit Äpfeln zähmt, es trotz der engen Höhlen schafft, darauf zu reiten, bei der ersten Gelegenheit in eine Falle tappst, woraufhin ihm ein Felsen auf den Kopf fällt, der ihn bewusstlos auf den Boden der Tatsachen befördert, wo ihn ein Molch verspeist – dann spielt der Nutzer NetHack. Genauso unglaublich wie manche Geschichten aus dem Rollenspiel ist, dass die Entwickler nach einer über 10 Jahre währenden Pause eine neue Version veröffentlicht haben.

Ausgabe 3.6.0 enthält dabei viele Änderungen aus dem Source Code Leak 3.5.0 sowie vielen Varianten des Rogue-like wie UnNetHack oder NetHack 4. Eine Liste der wenigen Gameplay-Neuerungen und Patches der Community bietet ein Artikel des Projekts. Hinzu kommt, dass die Entwickler den Programmcode entschlackt haben. Entsprechend fällt die Unterstützung für einige ältere Portierungen weg, wobei das Spiel noch immer auf den meisten, selbst obskuren System laufen soll. Beim Aktualisieren sollten Nutzer darauf achten, dass alte Spielstände nicht mit dem aktuellen Release kompatibel sind.

Zentral sind vor allem Änderungen der internen Infrastruktur, mit denen das Projekt für die Zukunft gerüstet sein soll. Aufgrund des Alters des Spiels beschreiben die Entwickler die bisher verwendete Basis als überholt. Nun kommt Git als Source Repository zum Einsatz, über das Nutzer künftig auch auf eine aktuelle Maintenance Version zugreifen können. Zum Aufspüren von Fehlern soll von nun ab Bugzilla dienen. Insgesamt versprechen sich die Programmierer so mehr Rückmeldung durch Spieler. Das Hosting auf SourceForge steht momentan ebenfalls auf den Prüfstand.

Dass NetHack-Spieler ihren Humor bei der Suche nach dem Amulet von Yendor nicht am Eingang des Dungeon vergessen sollten, ist schon länger bekannt. Die Entwickler haben nun jedoch als Tribut an den im März verstorbenen Scheibenwelt-Meister Terry Pratchett viele Zitate aus seinen Werken integriert. Nicht nur war der Schriftsteller selbst Fan des Spiels, NetHack enthält außerdem schon länger die durch seine Romanfigur Zweiblum inspirierte Touristen-Klasse. (fo)