Increace-Projekt: Forscher bringen mehr recyceltes Plastik in Elektroprodukte

Aktuell wird nur wenig Kunststoffmaterial wiederverwertet. Ein interdisziplinäres EU-Projekt zur Kreislaufwirtschaft soll dies anhand von Elektrogeräten ändern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen

(Bild: Fraunhofer IZM)

Lesezeit: 2 Min.

Ein interdisziplinäres Team will mit dem neuen, von der EU-Kommission mit 7,2 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekt Increace den wachsenden Berg an Elektroschrott bekämpfen und die Kreislaufwirtschaft stärken. Hauptziel der jetzt gestarteten Initiative ist es, den Anteil recycelter Kunststoffe in neuen Elektro- und Elektronikgeräten (EEE) wie Smartphones, Laptops und Fernsehern entlang der gesamten Wertschöpfungskette für die Wiederaufbereitung zu erhöhen.

Die Beteiligten wollen dafür unter anderem neue datenbasierte Sortiersysteme entwickeln, die verhindern, dass potenziell gefährliche Stoffe in den Kreislauf des Kunststoff-Recyclings gelangen. Zudem kombinieren sie dem Projektplan zufolge etwa mechanische, chemische und lösungsmittelbasierte Recyclingtechnologien, um die Gesamtausbeute bei der Verwertung zu erhöhen. Dabei spielt die Rückverfolgbarkeit der Materialien eine entscheidende Rolle, die die Experten mit einem Blockchain-Ansatz verbessern wollen.

Ferner sollen die Auswirkungen großer Transformationen in der Kunststoffindustrie aus wirtschaftlichem, regulatorischem, technologischem und materiellem Blickwinkel analysiert werden. Davon erhoffen sich die Partner auch Anregungen für die optimierte Sammlung von Plastikabfällen in Kommunen und eine Steigerung der Nachfrage nach Produkten mit Kunststoffrezyklate-Einsatz auf Basis potenzieller neuer Standards.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das Projekt bringt dafür Schlüsselakteure verschiedener Sektoren wie Forscher, Recyclingfirmen, Produktdesigner, Komponenten- und EEE-Hersteller, Softwareentwickler sowie Berater zusammen. Am Start sind etwa das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Universitäten in Leuven und Maastricht, Vorwerk, SAP und Philips. Zum Auftakt haben sich die Mitstreiter vorgenommen, technische Anforderungen und für die Herstellung von Recyclingprodukten notwendige Mengen von Kunststoffabfall zu definieren sowie Interessenvertreter und Wertschöpfungsketten für die einzelnen vorgesehenen Fallbeispiele zu erfassen.

Bis 2025 sollen in der EU laut dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der Kommission zehn Millionen Tonnen recycelter Kunststoffe in neuen Produkten in den europäischen Markt einfließen, während es 2016 weniger als vier Millionen Tonnen waren. Das theoretische Marktpotenzial für solche Wiederverwertungen beträgt dabei laut Schätzungen allein im EEE-Bereich jährlich über zwei Millionen Tonnen.

(tiw)