Intel beerdigt LGA2066-Plattform für High-End-Desktop und Workstation

Intel hat das letzte Lieferdatum für LGA2066-Prozessoren und die zugehörigen X299-Chipsätze für High-End-Desktops und C422 für Workstations angekündigt.

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Die Prozessorfassung LGA2066 diente Intel lange Jahre als Vehikel sowohl bei High-End-Desktops als auch für Xeon-nahe Workstations, die vor allem mehr Speicher brauchten als die zuletzt immer flotteren Mainstreamrechner. Damit ist bald Schluss, denn per Product Change Notification (PCN 119604 und 119607) teilte Intel nun die letzten Bestell- und Lieferdaten für einen großen Schwung LGA2066-Prozessoren mit. Das Plattformende besiegeln die ebenfalls abgekündigten Chipsätze X299 und C422, die auf Desktop- und Workstation-Mainboards zum Einsatz kamen.

Unter den auslaufenden Prozessoren sind Modelle vom Core i9-10900X bis zum Core i9-10980XE oder die Xeon-W-CPUs 2225 bis 2295, die allesamt der Cascade-Lake-Architektur entsprangen.

Wie immer bei solchen Abkündigungen gibt es für Industriekunden eine mehrmonatige Frist, innerhalb derer Intel noch Bestellungen und Reservierungen entgegennimmt. Bis zum 26. Januar 2024 kann man als Großkunde seinen Bedarf bei Intel anmelden, am 26. April nimmt Intel finale Bestellungen entgegen. Die letzten Lieferungen will man am 31. Januar 2025 verschicken.

Doch nicht nur die verbliebenen Prozessoren, sondern auch die dafür nötigen Chipsätze X299 und C422 verschwinden zur gleichen Zeit aus dem Angebot. Damit ist das Ende der LGA2066-Plattform nun auch offiziell in Sicht, nachdem sie in den letzten Jahren immer mehr in die Bedeutungslosigkeit gerutscht war.

Systeme auf Basis der LGA2066-Prozessoren Core X hatten anfangs Intels Mangel an Kernen im Mainstream-Desktop ausgleichen sollen und arbeiteten dank Quad-Channel-Schnittstelle auch stets mit bis zu doppelt soviel Speicher wie die zeitgenössischen LGA115x-Systeme.

Nachdem AMD mit den starken Ryzen-Prozessoren ab 2017 aber zunehmend Marktanteile ergatterte, hatte Intel nach langem Zögern und technischen Rückschlägen aber auch im Mainstream zuletzt immer mehr Kerne angeboten. Mit dem Umstieg auf DDR5-Speicher eröffnete sich dann auch der Weg zu 128 oder gar 192 GByte Arbeitsspeicher, die zuvor die DDR4-Domäne der LGA2066-Systeme gewesen war.

Im Workstation-Segment tat sich Intel mit dem LGA2066 zunehmend schwer, gegen die neuen Generationen von AMDs Threadripper- und Threadripper-Pro-CPUs zu bestehen, die es seit der 3000er-Generation auf bis zu 64 Kerne brachten, wohingegen Intels Cascade Lake pro Die mit maximal 28 aufwarten konnte. Schließlich brachte Intel die teuren Fassungen der Server-Prozessoren mit dem Xeon W-3300 auch in den Workstation-Markt und blieb dieser Linie auch mit den aktuellen Sapphire-Rapids Xeon W-2400 und -3400 treu.

(csp)