Intel stößt mit Rockchip in den Tablet-Markt vor

Um seine Chips im Markt für preiswerte Tablets vermehrt eingesetzt zu sehen, hat Intel eine Partnerschaft mit Rockchip vereinbart. Gleichzeitig bricht das Unternehmen so mit seiner Tradition, seine Chips exklusiv anzubieten.

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Mit einer strategischen Partnerschaft mit dem chinesischen Chip-Hersteller Rockchip will Intel stärker in den Markt für preiswerte Tablets vordringen. Konkret geht es um ein SoC (System on a Chip) der SoFIA-Familie, die die 64-Bit-Atom-Architektur "Silvermont" nutzt – die gleiche Technik kommt in Bay-Trail-Systemen zum Einsatz. Intel plant bereits ein System mit zwei CPU-Kernen und 3G-Modem sowie eins mit vier CPU-Kernen und LTE-Verbindung. Rockchip übernimmt den Kompromiss aus vier CPU-Kernen mit 3G-Modem.

Intels CEO Brian Krzanich stellte den SoFIA-Atom für Smartphones im Frühjahr 2014 auf der IDF in Shenzhen vor. Nun bricht das Unternehmen mit seiner Tradition und übergibt die Architektur an Rockchip.

(Bild: Intel)

Das Besondere an der Vereinbarung: Rockchip stellt ansonsten die eigene Hardware wie die GPU für das System. Letztlich "lizenziert" Intel das eigene Design an einen anderen Hersteller – ein Bruch mit der Geschichte eines Unternehmens, das bisher im Gegensatz zu ARM Holdings seine Chips immer unter Verschluss hielt.

So ganz scheint sich Intel jedoch noch nicht auf die Konkurrenz zu freuen: Rockchip soll sich auf den chinesischen Markt konzentrieren, während Intel seine traditionellen Kunden umgarnen will. So sollen sich beide Hersteller nicht in die Quere kommen. Intels CEO Brian Krzanich betont jedoch, dass das Geschäft mit Rockchip nicht exklusiv sei und der Hersteller sich auch weiterhin mit ARM-Systemen beschäftigen könne. Zwar gäbe es momentan keine Gespräche mit anderen Unternehmen, doch die Zeit, in der Intel seine x86-Systeme ausschließlich selbst anbot, scheint vorüber. (fo)