Interpol gelingt Schlag gegen Sex-Erpresser im Internet

Zahlreiche Verdächtige wurden festgenommen. Sie sollen ahnungslose Internet-Benutzer dazu überredet haben, freizügige Aufnahmen von sich zu übermitteln, um sie dann mit dem Bildmaterial zu erpressen.

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Von
  • dpa

Fahndern von Interpol ist ein Schlag gegen im Internet tätige Sex-Erpresser gelungen. Nach Angaben der internationalen Polizeiorganisation vom Freitag konnten in den vergangenen Tagen 58 Verdächtige festgenommen werden, die für von den Philippinen aus operierende Verbrecherbanden arbeiteten. Darunter waren auch drei Männer, die durch ihre Drohungen vermutlich einen Teenager aus Schottland in den Selbstmord getrieben haben.

Betrüger verleiten ihre Opfer dazu, freizügige Bilder von sich preiszugeben, und erpressen sie dann damit.

(Bild: dpa, Oliver Berg)

Der 17-Jährige hatte sich im vergangenen Jahr vor seiner Internetkamera ausgezogen, weil er glaubte, Kontakt mit einem Mädchen zu haben. Am anderen Ende der Leitung waren in Wirklichkeit allerdings Betrüger, die ihn anschließend mit dem Videomaterial erpressten. Der Teenager stürzte sich von einer Brücke.

Dieser betrügerische Trick wird auch als "Sextortion" bezeichnet (von engl. extortion für Erpressung). Nach Schätzung von Interpol sind weltweit bereits Hunderttausende Internetnutzer Opfer von ähnlichen Erpressungen geworden. Im Schnitt verlangten die Täter 500 Dollar von ihren Opfern, teilte die Organisation mit. Auch Forderungen in Höhe von 15.000 Dollar habe es aber schon gegeben. (tiw)