Alphabet Intrinsic: Entwicklungsplattform Flowstate hilft bei Roboterentwicklung

Alphabets Robotikfirma Intrinsic will die Entwicklung von Industrieroboteranwendungen vereinfachen. Mit dem Flowstate-Entwicklungstool soll das gelingen.

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Flowstate soll die Entwicklung von Robotikanwendungen vereinfachen.

(Bild: Intrinsic)

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Alphabets Robotikschmiede Intrinsic hat die webbasierte Entwicklungsplattform Flowstate zur Erstellung von Roboteranwendungen in der Industrie in einer Keynote gezeigt. Wendy Tan White, CEO von Intrinsic, gab in einem Blog-Beitrag am Montag weitere Details bekannt. Das Tool soll dabei helfen, die Entwicklung von Industrierobotern zu demokratisieren.

Die in der Industrie verwendeten Robotersysteme sind komplex und relativ starr. Sie sind meist für spezielle Aufgaben ausgelegt. Deren Programmierung benötigt spezielle Fachkenntnisse und Fähigkeiten. Steht eine Neuprogrammierung an, so ist diese nur in seltenen Fällen wirtschaftlich und betrieblich sinnvoll.

Flowstate soll den Zugang zur Industrierobotik für deutlich mehr Entwickler öffnen und beschleunigen, heißt es in dem Beitrag von White. Die webbasierte Entwicklungsumgebung soll bei der Erstellung vom Konzept bis zum Einsatz helfen können. Dabei können Entwickler auf vielfältige Fähigkeiten, wie etwa Bildverarbeitung und Kraftrückkopplung zurückgreifen, für die Machine Learning und Deep Reinforcement Learning benötigt werden. Diese Fähigkeiten sind neben Posenschätzung, Manipulation und Pfadplanung in einer Bibliothek enthalten.

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Komplexe Arbeitsabläufe werden in einem grafischen Prozess-Builder zusammengestellt. Er soll umfangreiche Programmierkenntnisse überflüssig machen, heißt es in dem Beitrag von White. Verhaltensbäume erleichtern die Orchestrierung komplexer Prozessabläufe. Das soll die Erstellung von Anwendungen beschleunigen. Dabei steht die Plattform auch Drittanbietern offen, die eigene Fähigkeiten entwerfen und in Abläufe einfügen können.

Ein wesentlicher Bestandteil der Plattform ist die Simulation von Robotereinsätzen. Dazu nutzt Flowstate die Open-Source-Plattform Gazebo, die von Open Robotics stammt, den Entwicklern des Roboterbetriebssystems ROS. Die dahinterstehende Open Source Robotics Corporation, den angeschlossenen gewinnorientierten Zweig von Open Robotics, hatte Intrinsic im Dezember 2022 übernommen.

Intrinsic konzentriere sich hauptsächlich auf die Software. Man arbeite daran, fortschrittliche Robotik und künstliche Intelligenz (KI) "auch für Nicht-Experten einfach nutzbar zu machen".

Als einen der ersten Partner, die Flowstate nutzen, konnte Intrinsic das italienische Industrierobotikunternehmen Comau gewinnen, das zum Automobilkonzern Stellantis gehört. Comau hat Flowstate bereits dazu verwendet, ein modulares Robotersystem zu entwickeln, das den Zusammenbau eines Moduls für ein Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug (PHEV) ermöglicht. Comau gehört zu einer kleinen Gruppe von Entwicklern, die Flowstate bereits anwenden.

Intrinsic sucht nun weitere Partner, die Flowstate in der Robotikentwicklung einsetzen wollen. Ein entsprechendes Partnerprogramm werde ab Juli 2023 für etwa acht Wochen laufen. Dafür können sich interessierte Unternehmen bewerben, um am Beta-Programm teilzunehmen.

(olb)