Jakob Nielsen kritisiert Bedienung von iPad-Anwendungen

Der GUI-Papst kritisiert an iPad-Anwendungen unter anderem eine inkonsistente Benutzerführung.

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Von
  • Christian Kirsch

In einer ersten vorläufigen Betrachtung von Anwendungen auf Apples iPad zeigt sich der Ergonomie-Fachmann Jakob Nielsen wenig begeistert von der Benutzerführung. So verhielten sich die Programme nicht konsistent, etwa wenn der Anwender ein Bild antippe. Manche täten gar nichts, manche vergrößerten das Bild oder öffneten ein Navigationsmenü, andere öffneten eine neue Webseite oder eine Reihe anderer Bilder. Ähnliche Unterschiede in der Bedienung zeigten sich, wenn das Ende einer Seite erreicht ist und der Anwender die nächste sehen will: Mal müsse er in einem nicht als solches erkennbaren Textfeld nach unten scrollen, mal nach links wischen, mal nach oben. Untersucht hat Nielsen unter anderem die App-Angebote von eBay, BBC, Nike, Time Magazine und Wolfram Alpha.

Die Benutzerschnittstellen von iPad-Programme leiden dem Blog-Beitrag zufolge unter drei Mängeln: schlechte Erkennbarkeit der GUI-Objekte, schwierig zu erinnernde Gesten und zufälliges Auslösen von Aktionen durch unbeabsichtigtes Berühren oder Gesten.

Als Verbesserungen schlägt Nielsen unter anderem vor, GUI-Objekte besser kenntlich zu machen, etwa durch stärkere 3D-Effekte. Entwickler sollten nicht auf "Mehrwert durch Merkwürdigkeit" (value-add through weirdness) setzen – eine konsistente Bedienung erlaube es den Anwendern eher, sich auf die Inhalte zu konzentrieren. Schließlich sollten iPad-Programme die üblichen Navigationsmethoden anbieten: Suchfunktionen, anklickbare Titelzeilen und eine Funktion zum Zurückblättern. (ck)