Java-Entwickler gesucht: Unternehmen planen 2024 mehr Developer einzustellen

Eine neue Studie fördert zutage, dass Java-Entwickler gesucht werden. Auch gewinnen Developer Productivity Teams an Bedeutung und können Entwickler entlasten.

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Latte Macchiato auf einer Siebträgermaschine

(Bild: Erzeugt mit Midjourney durch heise medienwerk)

Lesezeit: 4 Min.
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Das Team hinter dem Java-Werkzeug JRebel von Perforce Software hat seine jährliche Umfrage zur "Java Developer Productivity" durchgeführt. 440 Java-Entwicklerinnen und -Entwickler aus 72 Ländern geben darin Einblicke in die Java-Nutzung in ihren Unternehmen. Dabei fällt auf, dass die Mehrheit der Unternehmen in diesem Jahr eine Investition in zusätzliche Fachkräfte plant. Developer Productivity Teams scheinen zudem eine entscheidende Rolle einzunehmen, die sich laut den Studienmachern künftig noch verstärken wird.

Gute Aussichten für Java-Programmierer: Laut 60 Prozent der Befragten planen ihre Unternehmen, in diesem Jahr weitere Developer für Java einzustellen. Weitere 27 Prozent sind noch unschlüssig, während nur 13 Prozent keine Neueinstellungen vorsehen.

Das Java-Tool-Budget möchten viele Unternehmen in diesem Jahr ebenfalls erweitern. 42 Prozent planen, es zu erhöhen, während 36 Prozent noch unsicher sind. Dabei beträgt bei 31 Prozent der Befragten das jährliche Budget für Tools 500 US-Dollar pro Developer oder mehr. Im letzten Jahr lag dieser Wert noch bei 22 Prozent.

Sowohl bei Java-Developern als auch bei Tools möchten viele der befragten Unternehmen in diesem Jahr aufstocken.

(Bild: Perforce)

Während Produktivitätsteams unter unterschiedlichen Namen – darunter Productivity Teams oder Automation Workgroups – und Strukturen agieren, haben sie laut der Studie den gemeinsamen Fokus, neue Tools und Workflows auszukundschaften und zu implementieren. Solche dedizierten Teams hat die Studie erstmals einbezogen. Während 43 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass das Untersuchen und Implementieren neuer Tools eine individuelle Leistung sein solle, geben 42 Prozent an, dass in ihren Unternehmen dafür dedizierte Productivity Teams zum Einsatz kommen. Diese könnten einzelne Entwicklerinnen und Entwickler entlasten, so das JRebel-Team, zumal 29 Prozent der Befragten eine zu hohe Anzahl von Aufgaben als größte Hürde ihrer Entwicklerproduktivität ansehen.

Die Community-Konferenz für Java-Entwickler

Die JavaLand-Konferenz findet dieses Jahr vom 9. bis 11. April erstmals am Nürburgring statt. Die Hauptkonferenz der Jubiläumsausgabe bietet rund 140 Vorträge zu den jüngsten und den kommenden Entwicklungen rund um Java und Jakarta EE. Daneben stehen der Einsatz von KI und das Zusammenspiel mit anderen Programmiersprachen auf der Agenda.

Die JavaLand-Veranstaltung ist eine Community-Konferenz für Java-Entwickler und wird durchgeführt von der Deutschen Oracle-Anwendergemeinschaft (DOAG) und Heise Medien in Zusammenarbeit mit dem iJUG, dem Interessenverbund deutschsprachiger Java User Groups.

Zu den weniger zukunftsträchtigen Funden der Studie zählt hingegen, dass zum Befragungszeitpunkt 18 Prozent noch Java 11 verwendeten und 24 Prozent gar Java 8. Den Premier Support für Java 8 hat Oracle bereits im März 2022 eingestellt, den für Java 11 im September 2023 mit Erscheinen der aktuellen Java-Version 21 mit Long-Term Support (LTS) – somit beide bereits vor Beginn der Befragung. Das neueste LTS-Release verwenden lediglich 11 Prozent der Befragten.

Daraus schließt das JRebel-Team, dass Unternehmen ihren JDK-Support von weiteren Anbietern wie Amazon Corretto, Azul Zulu oder OpenLogic beziehen. So verwenden beispielsweise 32 Prozent der Befragten Oracle Java, 20 Prozent generisches OpenJDK und 13 Prozent Amazon Corretto.

Der "2024 Java Developer Productivity Report" basiert auf einer anonymen Umfrage zwischen November 2023 und Januar 2024 mit 440 Teilnehmenden aus 72 Ländern, vorrangig aus den USA (27 %) und China (16 %). Die Befragten aus Deutschland machen vier Prozent aus. Die meisten der Teilnehmenden bezeichnen ihre Rolle als Java-Developer (42 %) oder -Architekt (22 %), aber auch Führungsrollen wie Team Lead (15 %) oder Director/Vice President (11 %) sind vertreten.

Die Teamgrößen der Befragten rangieren zwischen ein oder zwei bis hin zu über 100 Entwicklern, wobei die meisten in Teams mit drei bis neun Personen (29 %) arbeiten. Dahinter folgen Teams mit zehn bis zwanzig Personen (25 %). Kürzlich hat eine Studie von JetBrains und GitKraken gezeigt, dass Teams mit bis zu zehn Personen oft effektiver arbeiten als größere Teams.

Interessierte finden den PDF-Bericht zur Java-Produktivitätsstudie mit den genannten und weiteren Ergebnissen auf der JRebel-Website gegen die Angabe von Kontaktdaten.

(mai)