JavaOne-Ausblick: Larry Ellison will sich zur Java-Zukunft äußern

Für viele ist es längst überfällig: Da nimmt es eigentlich nicht wunder, dass sich der Oracle-Chef auf der in einem Monat tagenden JavaOne zur Zukunft von Java äußern wird. Zu hoffen bleibt für die Java-Community, dass eine Roadmap für die kommenden Jahre mit konkreten Fakten präsentiert wird.

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Von
  • Alexander Neumann

Oracle hat angekündigt, dass Larry Ellison gemeinsam mit dem Executive Vice President Thomas Kurian die Eröffnungskeynote der JavaOne halten wird. Ihr Thema sollen die Pläne des Unternehmens zu Java und die strategische Zukunft der Programmiersprache sein, die durch die Übernahme Suns in den "Besitz" von Oracle geraten ist. Die diesjährige Auflage der weltweit größten Java-Konferenz vom 19. bis 23. September ist die erste, die unter der Schirmherrschaft des Konzerns veranstaltet wird.

Die Konferenz findet zeitgleich zu Oracles Hausmesse OpenWorld statt. Die Teilnehmer haben Zugang zu allen Keynotevorträgen, Ausstellungshallen und dem Oracle User Forum der OpenWorld. Letzteres beheimatet Java User Groups, ein besonderes MySQL-Programm und Abendveranstaltungen. Die JavaOne darf als die weltweit größte Konferenz für Java-Entwickler gelten. Sie wurde das erste Mal 1996 ausgerichtet und zog teilweise um die 20.000 Besucher an. Die letztjährige OpenWorld hatte zum Vergleich über 40.000 Besucher.

Mit großer Spannung dürfte die Auftaktveranstaltung erwartet werden, da sich Oracle bislang nach Meinung vieler unbefriedigend zur Zukunft von Java geäußert hat. Beispielsweise hatte der iJUG e.V. (Interessenverbund der Java User Groups) kürzlich das Fehlen einer "Roadmap für die kommenden Jahre mit konkreten Fakten" kritisiert. Unklar seien auch der Zusammenhang zwischen Open-Source- und kommerziellen Varianten von Produkten wie GlassFish sowie der Umgang mit dem OpenJDK7 und die Zukunft von JDK7, hieß es in einer Veröffentlichung des Interessenverbunds.

Auch dass Oracle eine Klage aufgrund von Patent- und Urheberrechtsverletzungen gegen Google anstrengt, hat nicht die ungeteilte Zustimmung der Java-Entwickler gefunden. Sun hatte es zuvor vermieden, gegen Google zu prozessieren, das als Laufzeitumgebung für sein Android-Betriebssystem auf eine freie Implementierung von Java – nämlich Apache Harmony – zurückgegriffen und diese zur Dalvik Virtual Machine umgebaut hatte.

Bislang vermisst der eine oder andere im Programm der JavaOne sicherlich auch den Java-Erfinder James Gosling, der die Oracle-Klage unter anderem damit kommentierte, Patentklagen seien nie Teil des "genetischen Codes" von Sun gewesen. Gosling hatte Anfang April Oracle verlassen und eine mehrmonatige Auszeit genommen. Noch ist rund einen Monat Zeit, bis die Konferenz beginnt, es mag sein, dass die Java-Ikone noch Teil des Programms werden wird, zu dem sie traditionellerweise bei früheren Auflagen gehörte. Sicher ist hingegen, dass Gosling die Konferenz der DOAG (Deutsche ORACLE-Anwendergruppe e.V.) in Nürnberg im November besuchen wird, bei der er einen Keynotevortrag mit dem Titel "Time to move on!" hält. (ane)