JavaServer Faces 2.3: Die Spezifikation ist angenommen

Die Abstimmung zum JSR 372 ist abgeschlossen, und die Spezifikation zu JSF 2.3 hat nun offiziell den Status "approved". Einige Ja-Stimmen galten jedoch explizit nur den technischen Inhalten und waren mit Kritik an der Lizenz verbunden.

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JavaServer Faces 2.3: Die Spezifikation ist angenommen
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Die Spezifikation zur kommenden Version der JavaServer Faces 2.3 (JSF) ist bereits seit geraumer Zeit in Arbeit. Zwar enthält JSF 2.3 im Vergleich zum Vorgänger auf den ersten Blick nur kleine Anpassungen, aber die Spezifikation hatte von Anbeginn das Ziel, dass das Framework nicht weiter hinter der jeweils aktuellen Java-EE-Version hinterherhinkt. So berücksichtigt es bereits viele der für Java EE 8 geplanten Neuerungen. Außerdem soll es mehr Klarheit schaffen als der Vorgänger.

Die Entwicklung der JSF erfolgt im Rahmen des JSR 372 (Java Specification Request). Die zugehörige Expertengruppe hat im Rahmen des Spezifikationsprozesses regelmäßig Milestone-Releases veröffentlicht, sodass die Community den technischen Prozess mitverfolgen und testen konnte.

Zu den Neuheiten gehört unter anderem die Unterstützung der mit Java 8 eingeführten Date and Time API. Außerdem haben die Macher den CDI-Support (Contexts and Dependency Injection) ausgebaut und Maps wie die SessionMap lassen sich nutzen. Auch die Verwendung von bidirektionalen WebSockets ist in JSF 2.3 vorgesehen.

Die Abstimmung zum JSR 327 lief vom 21. Februar bis zum 6. März 2017. Die Ergebnisse sind öffentlich einsehbar. Zwar gibt es keine Gegenstimmen, aber ein Blick auf das Abstimmungs-Log offenbart, dass Red Hat und IBM nur den technischen Werten zustimmen, dabei aber explizit ihre Unzufriedenheit mit dem Lizenzmodell zum Ausdruck bringen. Das ist aber nicht ungewöhnlich, da die Parteien seit Jahren schon mit dem Passus ihre Kritik an Oracles Lizenzpolitik zum Ausdruck bringen.

Das Voranschreiten der Java-EE-Standards unter Oracles Führung steht seit geraumer Zeit in der Kritik. So starteten die selbsternannten Java EE Guardians 2016 eine Petition, die mehr Offenheit in der Entwicklung der JSRs fordert. Ein Vorschlag der Gruppe ist, die Leitung einiger JSRs von Oracle an andere Unternehmen zu geben.

Sowohl IBM als auch Red Hat gehören zu den Gründungsmitgliedern von MicroProfile.io, einem Projekt, das Enterprise Java für Microservice-Architekturen anpassen will. Das ist auch ein erklärtes Ziel von Oracle, dort jedoch bisher weitgehend ohne konkrete Ausformung, während MicroProfile 1.0 nach recht kurzer Vorlaufzeit im September 2016 erschienen war und seit Dezember offiziell unter dem Dach der Eclipse Foundation steht.

Siehe dazu auf heise Developer:

(rme)