Javaone: Echtzeitsystem Java RTS 2.0 kommt [Update]

Das Echtzeitmodul für die Java-Entwicklung wird Teil des allgemeinen Java-Standards; so sollen alle Java-Entwickler und beispielsweise auch Suns Betriebssystem Solaris von Echtzeitfähigkeiten profitieren können.

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Von
  • Erich Bonnert

Das Echtzeitmodul Java Real-Time System erscheint in der neuen Version 2.0 und wird gleichzeitig Teil des allgemeinen Java-Standards. Damit stehen jedem Java-Entwickler Möglichkeiten zur Verfügung, den Ablauf seiner Programme präzise zu kontrollieren. Auch Suns Betriebssystem Solaris 10 bekommt somit auf allen unterstützten Hardware-Plattformen einfach zu nutzende Echtzeit-Fähigkeiten.

Java RTS war bisher eigentlich für Anwendungsentwickler in der Industrieautomation oder Robotik gedacht. Jetzt aber sollen auch beispielsweise Finanz- oder Telekommunikationsanwendungen von der zeitlichen Vorhersagbarkeit des Programmablaufs profitieren. Java RTS erlaube unter anderem Lösungen für Probleme mit vorhersehbaren Reaktionen auf spezifische Systemanforderungen, erläuterte Suns Software-Chef Rich Green. So könnten Prozessprioritäten nach Wichtigkeit und erlaubter Latenzzeit definiert werden, was in Java-Anwendungen typischerweise bisher nicht unterstützt wurde.

Eine der Schlüsseleigenschaften der neuen RTS-Version ist eine deterministische Methode, um benutzte Hauptspeicherbereiche neu zu vergeben. Damit könnten Entwickler auf die Mikrosekunde genau definieren, wie und wann eine Funktion ausgeführt wird.

Java RTS ist aus der Spezifikation JSR-01 des Java Community Process (JCP) entstanden. Für Echtzeitanwendungen ist nicht unbedingt die Ausführungsgeschwindigkeit entscheidend, sondern vielmehr die Tatsache, dass eine Aufgabe in einer definierten Zeit erledigt wird. Außerdem muss ein Echtzeitsystem in einer vorher definierten Zeit auf externe Ereignisse reagieren. (Erich Bonnert) / (jk)