Jupitersonde JUICE: Aufbau im All abgeschlossen, erste Tests erfolgreich

Anderthalb Monate nach dem Start ist der Aufbau der Jupitersonde Juice im All abgeschlossen. Die Einsatzfähigkeit der ersten Instrument wurde bereits bestätigt.

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Künstlerische Darstellung der Weltraumsonde

So sieht Juice jetzt aus

(Bild: ESA (acknowledgement: ATG Medialab))

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Die europäische Jupitersonde Juice hat sechs Wochen nach ihrem Start alle Antennen, Ausleger, Sonden und Solarpaneele ausgefahren. Das teilte die Europäische Weltraumagentur ESA mit und ergänzte, dass die Sonde damit ihre Konfiguration für die Erforschung des größten Planeten im Sonnensystem und seiner Monde erreicht hat. Die Einsatzbereitschaft mehrerer Instrumente wurde demnach bereits bestätigt, andere werden aktuell überprüft. "Fantastisch, nach mehr als zehn Jahren intensiver Arbeit sind wir endlich bereit für wissenschaftliche Entdeckungen", freut sich Jan-Erik Wahlund vom Schwedischen Institut für Weltraumphysik.

Die Erfolgsmeldung erfolgt jetzt zwei Wochen, nachdem das größte Problem beim Aufbau der Sonde behoben werden konnte. Die 16 m lange Radarantenne RIME hatte sich nicht aus der Verankerung gelöst, ein winziger, klemmender Stift war schließlich regelrecht zur Seite geschubst worden. Abgesehen davon hat aber wohl alles planmäßig geklappt. Erfolgreich getestet wurden demnach das Radio- und Plasmawellenexperiment RPWI, die optische Kamera JANUS, das Magnetometer J-MAG, der Laserhöhenmesser GALA und der Strahlungsmesser RADEM. Weitere Instrumente werden gegenwärtig in Betrieb genommen. Dabei werde etwa gemessen, welchen Einfluss die Aktivierung auf Messungen der restlichen Instrumente hat.

Der Jupiter Icy Moons Explorer war am 14. April an Bord einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet, inzwischen ist die Weltraumsonde über 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die volle Inbetriebnahme der Sonde soll Monate dauern. 2031 soll sie dann das Jupiter-System erreichen und sich mit den zehn Instrumenten an Bord insbesondere den drei Monden Ganymed, Kallisto und Europa widmen. Die bieten womöglich günstige Voraussetzungen für die Entstehung von Leben. Zusammen mit Io bilden sie die vier Galileischen Monde, die der italienische Forscher Galileo Galilei 1610 entdeckte. Außerdem soll Juice eine 3D-Karte der elektrischen Felder um den Jupiter erstellen und darüber den Energietransfer erforschen.

Jupiter-Mission JUICE (15 Bilder)

Künstlerische Darstellung von JUICE im Jupiter-System.
(Bild: ESA)

(mho)