Jurist zum Konkursverwalter von SCO ernannt

Der 76-jährige Edward Cahn entscheidet als Geschäftsführer von SCO, ob die Firma ihre Prozesse mit Novell über das Copyright an Unix sowie mit IBM über unrechtmäßig übernommenen Sourcecode weiterführt.

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Von
  • Detlef Borchers

In dem Konkursverfahren der SCO Group ist ein erfahrener Jurist zum Konkursverwalter ernannt worden. Der 76-jährige Edward Cahn war lange Jahre Richter in Pennsylvania und zuletzt als Chief Judge (entspricht etwa einem Landgerichtspräsidenten) tätig. Der vom Insolvenzrichter sofort akzeptierte Cahn entscheidet als Geschäftsführer von SCO, ob die Firma ihre Prozesse mit Novell über das Copyright an Unix sowie mit IBM über unrechtmäßig übernommenen Sourcecode weiterführt. Erst gestern hatte ein Berufungsgericht entschieden, dass die Klage gegen Novell neu verhandelt werden muss.

Neben der zentralen Entscheidung über den Kurs der SCO Group ist Cahn auch dafür verantwortlich, die Ansprüche der Gläubiger zu sichern. Das Berufungsgericht hatte im Verfahren zwischen SCO und Novell bestätigt, dass Novell rund 2,5 Millionen Dollar Lizenzgebühren zustehen. Eine weitere Aufgabe von Cahn wird von den interessierten Prozessbeobachtern von Groklaw gerne diskutiert: Das SCO-Management um Darl McBride hatte in der Vergangenheit weite Teile der Geschäftsunterlagen von SCO als "geheime Verschlusssachen" deklariert, angeblich zum Schutz hochkarätiger Investoren. Diese Unterlagen muss der Konkursverwalter sichten, ehe er über den Kurs von SCO entscheiden kann.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't-Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (anw)