Kläger beantragen Auftritt von zweitem Experten im Microsoft-Prozess

Die Kläger im andauernden Anti-Trust-Verfahren wollen einen zweiten Experten als Zeugen auftreten lassen, der nachweisen will, dass sich einzelne Middleware-Komponenten aus Windows XP entfernen lassen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Kläger im andauernden Anti-Trust-Verfahren wollen einen zweiten Experten als Zeugen auftreten lassen, der nachweisen will, dass sich einzelne Middleware-Komponenten aus Windows XP entfernen lassen. Der Software-Tester James Bach aus Virginia hat früher für Microsoft gearbeitet. Zur Verstärkung seiner Aussage soll auch der MIT-Professor Andrew Appel noch einmal in den Zeugenstand gerufen werden.

Die Kläger wollen damit eines der zentralen Argument von Microsoft entkräften – dass eine modulare Version von Windows XP technisch nicht möglich sei. Bereits in der ersten Runde des Microsoft-Verfahrens stritten die Kontrahenten um ähnliche Fragen. Als Zeuge der Anklage demonstrierte Edward Felten dem Gericht damals, dass Windows 98 auch ohne den Internet-Explorer lauffähig ist.

Nach US-Medienberichten hat Richterin Colleen Kollar-Kotelly zunächst offen gelassen, ob sie dem Gesuch stattgeben wird – allerdings signalisierte die Richterin, dass sie eine übermäßige Verlängerung der Phase der Zeugenvernehmungen durch die Einführung neuer Zeugen nicht akzeptieren will. Nachdem Microsoft Ende der Woche seine Zeugenliste erneut gekürzt hat, wird die erste Runde der Zeugenvernehmung vermutlich diese Woche beendet -- beide Seiten haben aber in der folgenden "Rebuttal phase" das Recht Zeugen noch einmal aufzurufen oder zusätzliche Zeugen zu beantragen. (wst)