Krise im Valley: Apple entlässt zwar nicht, verschärft aber Einstellungsstopp

Während Wettbewerber wie Google, Meta oder Microsoft Tausende entlassen, reagiert Apple auf die Tech-Krise anders. Dennoch wird es für Mitarbeiter unangenehmer.

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Apple-Logo

Ein Apple-Logo auf einem Gerät.

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 2 Min.

Keine Entlassungen, aber ein knausrigeres Management: Apple verschärft seine Sparbemühungen, um gegen die aufziehende US-Tech-Krise zu kämpfen. Nachdem der Konzern schon vor Monaten Einstellungsstopps in verschiedenen Bereichen verhängt hatte, soll dies nun weitere Konzernsegmente betreffen. Zuvor waren Forschung und Entwicklung sowie die Arbeit an neuen Geräten zum Beispiel explizit nicht betroffen. Jetzt kann es auch hier dazu kommen, dass Positionen nicht (nach)besetzt werden, heißt es in einem neuen Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Gleichzeitig soll Apple geringere oder verzögerte Bonuszahlungen leisten.

So soll die Frequenz solcher Zusatzzahlungen reduziert werden. Bislang erfolgten diese bei einigen Teams zweimal im Jahr, was jetzt auf einmal im Jahr reduziert wird. Gruppen, die im April eigentlich Boni erhalten hätten, sollen diese nicht mehr bekommen. Gleichzeitig wird auch der reguläre Takt der Beförderungen reduziert, was Apple offensichtlich Geld sparen soll. Der Konzern hatte zuletzt angekündigt, in bestimmten Bereichen "sehr bewusst" weitere Jobs zu schaffen. Andere Konzerne wie Google (Alphabet), Meta (Facebook), Amazon oder Microsoft hatten hingegen Tausende Stellen gestrichen. Bei Apple kam es nur zur Beendigung von Verträgen mit sogenannten Contractors, die im Personalbereich für den Konzern tätig waren.

Die meisten Abteilungen von Apple waren bereits zu einem jährlichen Zeitplan für Boni und Beförderungen übergegangen, darunter auch die Bereiche Softwareentwicklung und Dienstleistungen, so Bloomberg weiter. Die Mitarbeiter in den Bereichen Betrieb, Einzelhandel und weiteren Gruppen waren allerdings weiterhin nach dem alten Zwei-Jahres-Plan bezahlt worden, heißt es. Dies ändere sich nun.

Apple gilt als wertvollstes Börsenunternehmen der Welt. Die Sparmaßnahmen laufen bereits seit letztem Sommer, als sich Rezession und stärkere Inflation abzeichneten. Es gab jedoch nie Massenentlassungen, sondern nur vergleichsweise kleine Maßnahmen. Im Weihnachtsquartal litt Apple dann an Produktionsproblemen in China, die zu einem Umsatz- und Gewinnrückgang führten, weil die beliebtesten Modelle kaum zu bekommen waren. Inzwischen zeichnet sich ein reduziertes Kundeninteresse ab.

Auch in anderen Bereichen versucht Apple jetzt, Geld zu sparen. So wurden Reisebudgets reduziert und Senior Vice Presidents, die höchste Führungsebene, müssen laut Bloomberg mehr Budgets zustimmen, bevor Geld ausgegeben werden darf.

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(bsc)