Künstliche Intelligenz: Go-Entwickler in einem Python-zentrischen Ökosystem

Wie stehen Go-Developer zum Entwickeln mit generativer KI? Das beantwortet eine neue Studie des Go-Teams und deckt die wichtigsten Hürden dabei auf.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Eine Roboterhand streckt sich menschlichen Händen entgegen

(Bild: Photobank gallery / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Maika Möbus

Das Go-Team hat die Community befragt: Über 6000 Entwicklerinnen und Entwickler teilen im aktuellen "Go Developer Survey" ihre Erfahrungen und Herausforderungen mit der Programmiersprache – und bieten erstmals tiefergehende Einblicke in ihre Verwendung von KI-Technologien. Obwohl sich Go grundsätzlich gut für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) eigne, stehe dabei beispielsweise ein Python-zentrisches Ökosystem dem Go-Einsatz im Weg.

Das Entwicklungsteam hinter Googles Programmiersprache Go führt zweimal pro Jahr Befragungen durch und interessierte sich bereits in der zweiten Studie 2023 für erste Erfahrungen von Go-Developern mit generativer KI (GenAI). Dieses Thema gewinnt in der aktuellen Studie mehr Raum. Da jedoch nur etwa ein Viertel der Befragten mit KI-basierten Diensten arbeitet, erhielt ausschließlich diese Gruppe tiefergehende Fragen zum KI-Einsatz – wobei sich die Personenzahl je nach Zuspitzung der Fragen weiter reduzierte. Daher weist das Umfrage-Team darauf hin, diese Aussagen nicht auf die Gesamtheit der Go-Entwickler zu übertragen, sondern sie in erster Linie auf Early Adopter zu beziehen.

Die überwiegende Mehrheit (81 %) der betreffenden 685 Go-Entwicklerinnen und -Entwickler, die generative KI einsetzen, verwendet die OpenAI-Modelle ChatGPT oder DALL-E. Darauf folgen ungenannte Open-Source-Modelle mit 32 Prozent und Metas Llama-Familie mit 28 Prozent. Platz vier und fünf belegen Mistral AI / Mixtral (18 %) und Google Gemini / Imagen / PaLM (13 %). Zum Einsatz kommen die Modelle in erster Linie für Zusammenfassungswerkzeuge und Textgenerierung, die mit 56 beziehungsweise 55 Prozent fast gleichauf liegen. Für Chatbots werden die KI-Modelle von 46 Prozent der Befragten genutzt.

Das Go-Team hakte nach, durch welche Eigenschaften sich Go nach Ansicht der 439 Befragten für die Nutzung mit Machine Learning und Künstlicher Intelligenz eignet. Die Kernaspekte von Go sehen 61 Prozent als entscheidend an. Eine bestehende Kenntnis über Go (33 %) rangiert vor Herausforderungen mit Python (14 %), und eine persönliche Vorliebe für Go ist für 8 Prozent ausschlaggebend.

Go Developer Survey 2024 H1: Das macht Go zur guten Wahl für den KI-Einsatz

(Bild: Google)

Allerdings birgt die Anbindung von Go an KI-Technologie ihre Schwierigkeiten, wie die Studie zutage fördert. Als Grund gegen die Verwendung von Go mit KI-basierten Anwendungen sieht über die Hälfte der 250 betreffenden Developer die Python-Zentrizität des Ökosystems. Daneben können ein Mangel an spezifischen Go-Libraries (20 %) und ein Machine-Learning-Team ohne Go-Kenntnisse (10 %) die Verwendung verhindern.

Go Developer Survey 2024 H1: Das hält Go-Developer vom KI-Einsatz ab

(Bild: Google)

Laut den Studienmachern weisen initiale, kontextuelle Interviews darauf hin, dass Developer sich durch entsprechende Investitionen auf eine Zukunft vorbereiten möchten, in der generative KI ein Wettbewerbsvorteil sein wird. Aufgrund unbekannter Faktoren wie der Ungewissheit der Rentabilität einer Investition (Return on Investment) seien Unternehmen bezüglich langfristiger Entscheidungen im GenAI-Bereich noch zurückhaltend, vermutet das Go-Team auf Grundlage seiner frühen Daten. Das gelte insbesondere für Unternehmen außerhalb der Tech-Branche.

Zusätzliche Einsichten in den KI-Einsatz sowie zur weiteren Go-Nutzung lassen sich den Studienergebnissen im Go-Blog entnehmen.

(mai)