Leichter mit Containern entwickeln: Podman Desktop 1.0 ist fertig

Die Docker-Desktop-Alternative Podman Desktop liegt in Version 1.0 vor und eröffnet einfachere Möglichkeiten der lokalen Softwareentwicklung mit Containern.

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(Bild: cybrain/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Das Red-Hat-Entwicklungsteam hinter der Containerengine Podman hat die Fertigstellung von Podman Desktop 1.0 bekanntgegeben. Als Alternative zum weit verbreiteten Docker Desktop ist auch Podman Desktop darauf ausgelegt, die Softwareentwicklung mit Containern auf lokalen Rechnern zu vereinfachen, um reibungslose und effiziente Abläufe für Developer zu gewährleisten.

Neben der Anbindung an Kubernetes und die darauf aufbauende Container-Plattform Red Hat OpenShift ermöglicht Podman Desktop Entwicklerinnen und Entwicklern aber auch auf lokaler Ebene bereits die Arbeit mit komplexeren Clusterumgebungen, wie sie für den Produktivbetrieb von Enterprise-Anwendungen typisch sind. Gegenüber Docker Desktop grenzt sich Podman unter anderem dadurch ab, dass die Software vollständig quelloffen (unter Apache-2.0-Lizenz) zur Verfügung steht und einen Containerbetrieb ohne Root-Rechte (rootless containers) schon standardmäßig vorsieht.

Podman Desktop 1.0 folgt auf die im Zuge der KubeCon+CloudNativeCon Europe 2023 von Red Hat veröffentlichten Vorabversionen 0.14 und 0.15, die unter anderem Optionen für das Management von Kind-Clustern einführten. Als Werkzeug für die Container-Orchestrierung ermöglicht Kind Entwicklerinnen und Entwicklern, ihre lokale Umgebung für die Anwendungsentwicklung bereits an die später angepeilte Umgebung für den produktiven Einsatz der Software anzupassen.

Im Unterschied zu Docker Compose, das nur auf Single-Node-Umgebungen ausgelegt ist, lassen sich mit Kind auch Multi-Node-Kubernetes-Cluster einrichten. So können mit Podman Desktop auch komplexere Entwicklungs- und Testumgebungen angelegt werden, ohne dass sich Developer im Detail mit der Komplexität der Infrastrukturkonfiguration auseinandersetzen müssen.

Ist OpenShift die Zielplattform für die neue Anwendung, bietet Podman Desktop mit der Integration von Red Hat OpenShift Local eine vergleichbar einfache Möglichkeit, die spätere Produktivumgebung bereits in der Entwicklungs- und Testphase der Applikation nachzustellen. OpenShift Local läuft ebenfalls lokal auf dem Development-Rechner, ist allerdings auf Single-Node-OpenShift-Cluster beschränkt.

Unter den weiteren Neuerungen in Podman Desktop, die zu einer besseren Developer-Experience beitragen sollen, findet sich neben einer Reihe von Fehlerbereinigungen und UI-Verbesserungen beispielsweise die Möglichkeit, Erweiterungen nun auch laden zu können, ohne dass lokal eine Containerengine laufen muss. Beim Anlegen neuer Podman-Maschinen können Entwicklerinnen und Entwickler wählen, ob diese als Root laufen sollen – so wie es etwa beim Einsatz von Kind auf Windows Voraussetzung ist.

Einen kompletten Überblick zu Podman Desktop 1.0 liefert die Ankündigung im Red-Hat-Developer-Blog. Die verschiedenen Versionen für Linux, macOS und Windows stehen auf der Podman-Desktop-Website zum Download parat.

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