Linux-Distribution Fedora 10 (Cambridge) freigegeben

Das neue Fedora verspricht nicht nur einen schnelleren, sondern dank Kernel-Based Modesetting auch schöneren Startvorgang. Die Software-Ausstattung ist umfangreich und mit OpenOffice 3.0 oder der "Glitch-Free"-Version von PulseAudio auf dem neusten Stand.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Nach etwas über sechs Monaten Entwicklungszeit und Verzögerungen durch den Einbruch in die Serverinfrastruktur hat das Fedora-Projekt nun die Cambridge genannte Linux-Distributionen Fedora 10 freigegeben. Sie verspricht nicht nur einen schnelleren, sondern dank Kernel-Based Mode-Setting und dem Programm Plymouth auch einen schöneren Startvorgang.

Fedora 10 (10 Bilder)

GNOME-Desktop von Fedora 10 im Solar-Design

Die umfangreiche Software-Ausstattung ist mit GNOME 2.24.1, KDE 4.1.2, OpenOffice 3.0, Firefox 3.0.4, Linux 2.6.27.5, X.org-X-Server 1.5.3, Glibc 2.9 und RPM 4.6 auf dem neusten Stand. Mit Funktionen wie der "Glitch-Free"-Version von PulseAudio, dem neuen Security-Audit- und Intrusion-Detection-System Sectool, dem PackageKit-Framework der 0.3er-Serie, einer erweiterten Druckerkonfigurationssoftware und dem um Unterstützung für Adhoc-Netzwerke/Connection Sharing ergänzten NetworkManager bringt Cambridge zudem zahlreiche Neuerungen, die auch andere Distributoren bald übernehmen dürften.

Ein Artikel auf heise open geht auf diese und zahlreiche andere Neuheiten der zehnten Fedora-Version detailliert ein:

Für Aufsehen hat der am vergangenen Freitag bei Internetnews erschienene Artikel "Red Hat Fedora Claims It's the Leader in Linux" gesorgt. Dort wird der Leiter des Fedora-Projekts, Paul W. Frields, mit einigen von Fedora geführten Statistiken auf Basis der zugreifenden IP-Adressen zitiert – zuvor hatte Frields allerdings darauf hingewiesen, dass es keine zuverlässigen Zahlen über die Zahl der Fedora-Anwender gibt. Dennoch kommt der Artikel auf Basis dieser Zahlen zu dem Schluss, dass es mehr Fedora- als Ubuntu-Anwender gebe. Frields allerdings ist mit dieser Interpretation wohl nicht glücklich: In einer längeren Mail an eine öffentliche Mailingliste weist er auf die Gefahren bei solchen Statistiken hin und betont, dass er die verschiedenen Distributionen nicht im Konkurrenzkampf sieht ("People often like to position Linux distributions as being in competition, which I believe somewhat obscures the commonalities of free software communities and especially Fedora's goal of advancing free software.").

Während Fedora 10 heute auf die Anwender losgelassen wird, arbeiten die Entwickler bereits fleißig an Fedora 11, das nicht zum üblichen Frühjahrs-Erscheinungstermin Ende April/Anfang Mai nächsten Jahres, sondern ungefähr einen Monat später erscheinen wird – das soll den Entwicklern laut dem zwischenzeitlich angenommenen Terminvorschlag etwas mehr Zeit bei der Fertigstellung der Distribution geben, deren Bestandteile dem Vorschlag zufolge wohl die Basis für Red Hat Enterprise Linux 6 bilden sollen. Einige Features hat das Fedora-Projekt für Fedora 11 bereits eingeplant; dazu zählen der Umstieg auf den Hal-Nachfolger DeviceKit, Deltarpms mit Presto, Multiseat-Unterstützung, Windows Cross-compiler und Vereinfachungen für die Lautstärkeregelung.

Siehe dazu auch:

(thl)