Lükex 2023: Bundesweite Übung für großangelegten Cyberangriff hat begonnen

Alle paar Jahre testen Bund, Länder und Behörden in großangelegten Übungen ihr Krisenmanagement. Am Mittwoch und Donnerstag geht es jetzt um eine IT-Attacke.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Tastatur mit roten Tasten

(Bild: ElRoi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Am Mittwochmorgen hat mit "Lükex 23" eine großangelegte Übung begonnen, bei der mehrere Bundesländer und die Bundeswehr mit mehreren Bundesbehörden einen großangelegten Cyberangriff auf Regierung und Verwaltung durchspielen. Damit soll erprobt werden, wie im Ernstfall eines bundesweiten Angriffs auf die IT-Infrastruktur des Bundes die Staats- und Regierungsfunktionen aufrechterhalten werden können. Hintergrund für das Szenario ist die immer weiter wachsende Zahl von Cyberangriffen, erklärte das federführende Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Dort wurde dann auch um 9 Uhr der Startknopf gedrückt, wie eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa bestätigte.

Die sogenannten Länder- und Ressortübergreifenden Krisenmanagementübungen (Lükex) finden alle paar Jahre statt, die aktuelle ist die insgesamt neunte Auflage an. Mit etwa 60 teilnehmenden Behörden und 3000 involvierten Personen handle es sich um die bislang größte Lükex-Übung, erklärt BBK-Präsident Ralph Tiesler der dpa: "Zum ersten Mal in der fast zwanzigjährigen Geschichte wirken alle Bundesländer mit." Das genaue Szenario war demnach geheim gehalten worden. Selbst Tiesler, der sich als Mitglied des Krisenstabs jetzt im Lagezentrum des Bundesinnenministeriums befindet, sei vorab nicht in alle Einzelheiten eingeweiht gewesen. Am Morgen ging per Mail eine Nachricht mit zentralen Übungsinhalten an die Teilnehmenden, sogar eine fiktive Nachrichtensendung sei erstellt worden.

"Auslöser der fiktiven Krise ist ein massiver Cyberangriff, dessen Auswirkungen sich im Übungsverlauf verschärfen und durch eine Medienkampagne einer Angreifergruppierung begleitet werden", wusste Tiesler aber zumindest. Mit steigender Betroffenheit sollte dann automatisch der Druck steigen, sich untereinander abzustimmen. Nicht durchgespielt werde dabei aber ein Komplettausfall der E-Mail-Kommunikation, auch ein Versagen des Handynetzes ist nicht Teil der Übung. Das würde aber immer mitgedacht. Spätestens seit der Flutkatastrophe im Ahrtal ist klar, welche Folgen das haben kann. Informationen zu Lükex 23 gibt es beim BBK, die Bevölkerung sollte von der Übung nichts mitbekommen.

(mho)