Meta stellt Facebook Connectivity nach fast einem Jahrzehnt ein

Die Connectivity-Sparte von Meta hat einst an der Entwicklung eines satellitengestützten Internets gearbeitet. Massenentlassungen führen nun zur Auflösung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der Meta-Konzern schließt seine Connectivity-Sparte fast zehn Jahre nach dem Start der Initiative. Das berichtet das Techmedium Light Reading. Meta bestätigte demnach, dass es die Abteilung in seine Teams für Infrastruktur und zentrale Produkte, "Infrastructure" und "Central Products", aufteilen wird. Metas "Infrastructure"-Team ist u.a. für die Arbeit des Unternehmens in Bereichen wie der Unterwasserverkabelung zuständig.

Meta Connectivity (ehemals Facebook Connectivity) wurde 2013 gestartet, mit dem Ziel, innovative Verbindungstechnologien zu entwickeln – von solarbetriebenen Drohnen und Glasfaserverlegerobotern bis hin zu Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn –, um mehr Menschen online zu bringen und so das soziale Netzwerk des Unternehmens auf mehr Nutzer und Nutzerinnen auszuweiten. Im Oktober 2021 schätzte Meta, dass mehr als 300 Millionen Menschen dank der konzerneigenen Connectivity-Sparte Zugang zu schnelleren Internetdiensten erhalten haben, schreibt Light Reading.

Die Schließung von Meta Connectivity steht im Zusammenhang mit der massiven Entlassungsrunde bei Meta. Anfang November hatte Meta-Chef Mark Zuckerburg angekündigt, 11.000 Leute zu entlassen, was etwa 13 Prozent der Belegschaft entspricht. Er habe den Onlineboom während der Corona-Pandemie zu optimistisch gesehen und zu große Investitionen angestoßen, so Zuckerberg. Meta gibt weiterhin viel Geld für teure Vorhaben wie den Ausbau des Metaverse aus, und das Unternehmen geht davon aus, dass sich der verlustreiche Trend 2023 fortsetzen wird, schreibt das Tech-Portal The Verge.

Auch andere IT-Konzerne reagieren auf die unsichere Wirtschaftslage mit Kündigungen. Amazon hat im November mit Entlassungen von wohl 10.000 Leuten begonnen und will im kommenden Jahr weitere Stellen streichen. Der Kahlschlag bei Twitter, bei dem Neu-Eigentümer Elon Musk gleich die Hälfte der Belegschaft vor die Tür gesetzt hat, dagegen ist ein Sonderfall und nicht allein mit der wirtschaftlichen Lage zu erklären.

Wie Light Reading anmerkt, sollte die Schließung von Meta Connectivity keine Auswirkungen auf die Beteiligung des Unternehmens am Telecom Infra Project (TIP) haben, das Facebook 2016 zusammen mit zusammen mit Nokia, Intel und Netzbetreibern wie der Telekom gegründet hat. Das Infrastrukturprojekt soll als offene Plattform die Entwicklung neuer Telekommunikationsinfrastrukturen fördern und so das Internet für alle voranbringen.

(akn)