Meta verbrennt weiter Milliarden im Metaverse

Die Apps des Facebook-Konzerns Meta sind wieder eine Geldmaschine: Umsatz rauf, 14 Milliarden Dollar Gewinn. Das Metaverse bleibt ein Fass ohne Boden.

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Meta-Schild an Grundstückseinfahrt

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Metas Werbemaschine läuft wieder. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2023 konnte der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Whatsapp seinen Umsatz um ein Viertel steigern und einen fetten Gewinn erwirtschaften. Erstmals will das von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen den Anlegern eine Dividende zahlen.

Im vierten Quartal 2023 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent auf 40,1 Milliarden US-Dollar (36,7 Milliarden Euro), wie Meta nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich hat sich der Gewinn von 4,65 Milliarden US-Dollar vor einem Jahr auf 14 Milliarden US-Dollar (12,9 Milliarden Euro) verdreifacht.

Meta will nun erstmals eine Dividende zahlen und stellt den Anlegern 50 Cent pro Aktie in Aussicht. In Aktionärskreisen werden Dividende und Ergebnis wohlwollend aufgenommen. Der Kurs der Meta-Aktie stieg im nachbörslichen Handel um über 15 Prozent. Zudem will der Konzern eigene Aktien im Gesamtwert von 50 Milliarden US-Dollar zurückkaufen.

Anleger hatten sich wiederholt besorgt gezeigt, dass Meta zu viel Geld für eine Technologie mit ungewissen Gewinnaussichten ausgebe. Die Zweifel wurden im vergangenen Jahr zeitweise stärker, als sich das Geschäft mit Online-Werbung insgesamt verlangsamte. Zuckerberg bekräftigte nun abermals, dass Meta sowohl in Künstliche Intelligenz als auch in virtuelle Welten investieren könne.

Der Konzern gibt weiterhin viel Geld für die Entwicklung des Metaverse und von Mixed-Reality-Brillen aus. Der operative Verlust der Sparte Reality Labs stieg von 4,3 Milliarden auf 4,65 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz von 727 Millionen auf knapp 1,1 Milliarden US-Dollar zulegte. Im gesamten Geschäftsjahr hat die Sparte über 16 Milliarden US-Dollar verbrannt.

Diesen Zukunftsinvestitionen steht ein Sparprogramm gegenüber, das die Kostenseite entlastet hat. Seit Ende November 2022 hat der Konzern über 20.000 Jobs gestrichen sowie Niederlassungen geschlossen. Insgesamt hat Meta für die Restrukturierung im vergangenen Jahr fast 3,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben.

Facebook hat jetzt 2,11 Milliarden täglich aktive Nutzer. Über 3 Milliarden Menschen sind mindestens einmal im Monat aktiv auf der Plattform. Und jeden Tag greifen 3,19 Milliarden Nutzer auf mindestens eine App des Konzerns zurück. Zu Meta gehören unter anderem Instagram und WhatsApp.

Threads, die Meta-Alternative zu Elon Musks Twitter-Nachfolger X, kommt inzwischen auf 130 Millionen monatlich aktive Nutzer. Damit gewann Threads binnen drei Monaten etwa 30 Millionen Nutzer hinzu. Im Dezember hatte Meta den Dienst nach monatelanger Verzögerung in der EU gestartet.

(vbr)