Microsoft: Schluss mit der drögen Büroarbeit, KI als Erlöser für alle Kreativen

Im neuen Work Trend Index meint Microsoft, dass Angestellte dringlich auf die KI hoffen würden – zu stark sei die Arbeitsbelastung mittlerweile ohne sie.

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(Bild: iX)

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Ganze 70 Prozent der weltweiten Angestellten würden so viel Arbeit wie es geht an eine KI übertragen, weil sie so die Belastung reduzieren verringern könnten – zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Work Trend Index von Microsoft. Der Konzern nennt das eine "neue Allianz zwischen KI und Mitarbeitenden". Hierzulande liegt die Bereitschaft zu so einem Bündnis mit einem Wert von 63 Prozent etwas niedriger.

Angst davor, dass der digitale Assistent den Arbeitsplatz gleich komplett übernehmen könnte, haben in Deutschland 40 Prozent, weniger als der weltweite Durchschnitt mit 49 Prozent. Generell überwiegt also laut Microsoft die Hoffnung auf die Vorzüge der KI, wenn auch die Bedenken durchaus präsent sind. Vor allem aber würden diese Zahlen nicht nur für dröge Verwaltungsaufgaben, sondern ebenfalls für analytische und kreative Arbeiten gelten.

Die Studie betont, dass Vorgesetzte doppelt so oft angeben, dass eine KI die Angestellten unterstützen soll, statt sie direkt zu ersetzen – zu reduzierende Personalkosten würden nämlich an letzter Stelle stehen. Davor ständen in der Rangliste der KI-Ziele eine Steigerung der Produktivität, das Automatisieren von Aufgaben, ein gesteigertes Wohlbefinden der Mitarbeiter, die sich so auf wichtigste Aufgaben konzentrieren könnten.

Hierunter würden laut Microsoft explizit nicht klassische PC-Tätigkeiten wie das Abarbeiten von E-Mails, der Austausch im Chat oder das Verarbeiten von Daten gehören. Der Work Trend Index fasst all das unter dem Schlagwort digitale Last zusammen – aufgrund der sich Angestellte nicht kreativen Tätigkeiten, tiefgreifendem Denken und der sozialen Zusammenarbeit widmen könnten. Und all das sei die "neue Produktivität". Die digitale Last hingegen sei nicht nur unangenehm, sondern wirke sich auf das Geschäft aus.

Die Studie führt hier an, dass in Deutschland fast 50 Prozent der Angestellten nicht genug Zeit und Energie hätten, um ihre Arbeit zu erledigen. Weltweit seien es 62 Prozent. Für Microsoft steht also fest: Die digitale Last kostet uns Innovation. Wer dieses "uns" in diesem Zusammenhang ist, geht aus der Studie allerdings nicht explizit hervor.

Manager gehen außerdem davon aus, dass ihre Mitarbeiter nicht ohne Weiterbildung auskommen werden: 80 Prozent der Verantwortlichen in Deutschland und 82 Prozent weltweit sehen den Bedarf an neuen KI-Fähigkeiten. Das ist jedoch kein Problem, denn die "Beschäftigten sind bereit für diese neue Aufgabe – das Erlernen neuer Fähigkeiten hat für sie oberste Priorität, wofür sie gerne mehr Zeit und Energie aufwenden würden."

Für den Work Trend Index befragte Microsoft 31.000 Menschen aus 31 Ländern und zog zusätzlich Daten aus Microsoft 365 und LinkedIn heran. KI stand im Fokus der jährlich durchgeführten Studie, 2022 rief das Unternehmen zum Ende der Produktivitätsparanoia beim Homeoffice auf.

(fo)