Microsoft rudert etwas zurück: WSUS macht Rechner "verwaltet"

Windows-10-PCs sollen Nutzern Windows-11-Upgrades anbieten – trotz Verwaltung in Windows-Domäne. Nun soll auch WSUS das unterbinden können.

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(Bild: alexskopje/Shutterstock.com)

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Eine Mitteilung von Microsoft zu Windows-10-PCs mit Business-Lizenzen "Pro" und "Pro Workstation" hat viele Administratoren verunsichert. Darin hieß es, dass PCs, deren Hardware ausreicht, ab April Upgrade-Angebote auf Windows 11 23H2 angezeigt bekommen – sofern die Rechner nicht "verwaltet" sind. Nutzerinnen und Nutzer sollen diese selbst anstoßen können. Das brisante Detail in dieser Ankündigung war die Definition des Begriffes "verwaltet". Nach Microsofts Definition erforderte es bestimmte Tools, damit Rechner als verwaltet gelten. Die Verwaltung eines PCs durch Aufnahme in eine Windows-Domäne allein sei keine Verwaltung. Jetzt rudert Microsoft etwas zurück: Nicht nur kostenpflichtige Angebote wie Microsoft Intune umgehen das, sondern still und heimlich kam etwa WSUS mit auf die Liste.

Zunächst hieß es: "Verwaltete Geräte sind solche, die Sie mit Microsoft Intune, Configuration Manager oder anderen Drittanbieter-Verwaltungswerkzeugen verwalten. Andere Geräte werden als nicht-verwaltet betrachtet."

Am Donnerstag listete Microsoft lediglich kostenpflichtige Lösungen auf, konkret Microsoft Intune, Configuration Manager oder "andere Drittanbieter-Verwaltungswerkzeuge", durch die Rechner als verwaltet gelten.

(Bild: Screenshot / dmk)

Jetzt hat das Unternehmen ohne weitere Hinweise die Liste etwas erweitert.

Ohne weitere Hinweise hat Microsoft die Auflistung erweitert, durch welche Lösungen Rechner als verwaltet gelten.

(Bild: Screenshot / dmk)

Die Auflistung von Verwaltungssoftware umfasst jetzt auch Windows Update for Business (für Cloud-Umgebungen) und Windows Server Update Services (WSUS) (für On-Premise-ADs). Beide können Cloud- oder Domänen-Admins auch ohne Zusatzkosten verwenden.

Es ist zwar immer noch widersinnig, Systeme, die in einem Active Directory verwaltet werden, als nicht verwaltet zu betrachten und IT-Verantwortlichen die Kontrolle darüber zu entziehen. Immerhin gibt es jetzt jedoch auch Update-Verwaltungssoftware, die ohne Zusatzkosten installiert werden kann, um das Schlimmste zu verhindern: Nutzerinnen und Nutzer stoßen Betriebssystem-Upgrades von Windows 10 auf 11 nach Gutdünken an.

Eine offizielle Stellungnahme auf unsere Anfrage hat Microsoft immer noch nicht abgegeben. Immerhin hat das Unternehmen jedoch reagiert und stellt eine Lösung bereit, die zumindest softwareseitig keine Zusatzkosten verursacht. Ein gegebenenfalls erhöhter Administrationsaufwand fällt etwa zum Betreiben eines WSUS-Servers jedoch an.

(dmk)