Microsoft verdient blendend

Die Pandemie lässt Microsofts Umsätze aufblühen. Cloud und Xbox wachsen besonders stark.

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Microsoft-Schriftzug

(Bild: pio3/Shutterstock.com)

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"Nach über einem Jahr Pandemie verlangsamt sich die Einführungsrate (digitaler Produkte) nicht. Sie beschleunigt sich, und das ist erst der Anfang", freut sich Microsoft-Chef Satya Nadella. Er durfte Dienstagabend Quartalsergebnisse präsentieren, die die eigene Vorhersage übertreffen. Dennoch gaben Microsoft-Aktien nachbörslich ein bisschen nach.

In Microsofts Finanzjahr sind die drei Monate bis Ende März schon das dritte Quartal 2021. Der Konzernumsatz ist um 19 Prozent auf 41,7 Milliarden US-Dollar gestiegen, der Betriebsgewinn gar um 31 Prozent auf 17 Milliarden Dollar. Das wird noch übertroffen vom Reingewinn, der um gleich 44 Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar gestiegen ist.

Geholfen hat hier eine 620 Millionen Dollar schwere Steuergutschrift aus Indien. Dessen oberster Gerichtshof hat entschieden, dass Software-Lizenzgebühren keine Urheberrechtsgebühren sind, zumal die Lizenznehmer in aller Regel gar keine Urheberrechte erwerben (Engineering Analysis Centre of Excellence Private Limited vs The Commissioner of Income Tax). Damit war die bei aus dem Ausland bezogenen Lizenzen von Indiens Steuerbehörde seit 1996 verlangte Quellensteuer unzulässig. Dutzende Betroffene haben erfolgreich prozessiert. Obwohl Microsoft an den Verfahren nicht beteiligt war, profitiert es nun von der einmaligen Gutschrift.

Der Konzern berichtet seine Finanzen derzeit in drei Sparten: Productivity and Business Processes, More Personal Computing, und Intelligent Cloud. In allen drei Sparten erbringt Microsoft Online-Dienstleistungen. Letztgenannte Sparte weist mit 23 Prozent das stärkste Umsatzwachstum auf und ist auch der größte Umsatzbringer (15,1 Milliarden Dollar). Darin enthalten ist die Azure-Palette, deren Umsatz gegenüber vor einem Jahr um die Hälfte zugelegt hat. Beim Betriebsgewinn konnte Intelligent Cloud 41 Prozent zulegen und hat 6,4 Milliarden Dollar erreicht.

Zweitgrößter Umsatzbringer ist der Bereich Productivity and Business Processes (+15% auf 13,6 Milliarden Dollar). Der Betriebsgewinn ist gut ein Viertel höher ausgefallen (6 Milliarden Dollar). Neben Office sind hier hier auch LinkedIn und Dynamics enthalten, deren Umsatz Microsoft jeweils um ein Viertel steigern konnte.

More Personal Computer hat sich beim Umsatz um 19 Prozent (auf 13 Milliarden Dollar) und beim Betriebsgewinn um 27 Prozent (auf 4,6 Milliarden Dollar) verbessert. Gab es vor einem halben Jahr in dieser Sparte noch rückläufige Geschäftsfelder, meldet Microsoft diesmal überall Zuwächse: Das Geschäft mit OEM-Lizenzen für Windows ist um ein Zehntel gewachsen, die Werbeeinnahmen aus dem Suchmaschinengeschäft um 17 Prozent. Wie gewohnt wachsen Surface und Xbox, letztere diesmal sogar um ein Drittel.

(ds)