Mobile Developer Survey Report: Abflauen des Android-Hypes

Der von Titanium und IDC durchgeführte Report verzeichnet ein Abklingen des Hypes um die Programmierung von Apps für Googles mobiles Betriebssystem. Als Gründe kommen die Flut an Android-Tablets, Fragmentierung und zahlreiche App-Stores in Betracht.

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Von
  • Alexander Neumann

Laut dem vierteljährlich erscheinenden Mobile Developer Survey Report hat offenbar die Enttäuschung unter Android-Entwicklern zu einem Abklingen des Hypes um die Programmierung von Apps für Googles mobiles Betriebssystem geführt. Als Gründe werden die Flut unterschiedlicher Android-Tablets, die Fragmentierung der Plattform und die zahlreichen App-Stores genannt. Verzeichnete Android über das letzte Jahr hinweg ein sprunghaftes Interesse bei Entwicklern, sodass das Betriebssystem nahe an den Top-Platzierten, Apples iOS, heranrückte, stellt das jetzige Minus von 2 Prozentpunkten auf nun 85 Prozent einen kleinen Einbruch des Interesses dar, für das von Google initiierte mobile Betriebssystem zu entwickeln.

Android liegt nun an dritter Stelle hinter iOS auf dem iPhone (91 %) und auf dem iPad (86 %). Der Abschwung wird auch dadurch deutlich, dass das Interesse, für Android-Tablets zu entwickeln, ebenfalls gefallen ist, und zwar von 74 auf 71 Prozent. Nahezu zwei Drittel der über 2700 Teilnehmer an der Befragung gaben die Fragmentierung bei Android-Geräten als Hauptübel an, gefolgt von 30 Prozent, die auf die Schwächen von Android auf Tablets hinweisen. 28 Prozent haben hinsichtlich der verschiedenen Online-Shops Bedenken. Im Gegensatz zu iOS und Windows Phone 7, für die es nur einen zentralen App-Store gibt, haben Android-Entwickler mehrere Vertriebsmöglichkeiten.

Auf iOS und Android folgen mit großem Abstand Windows Phone 7 (29 %) und BlackBerry OS (27 %). Beide Plattformen mussten gegenüber der letzten Umfrage aus dem Januar 2011 Einbußen von 7 beziehungsweise 11 Prozentpunkten hinnehmen. Es sieht laut den Autoren des Reports nicht danach aus, dass diese und auch andere Plattformen derzeit eine Chance hätten, zu den beiden Platzhirschen iOS und Android aufschließen zu können.

Microsofts größtes Problem sei es, dass fast die Hälfte aller antwortenden Entwickler schon genug damit zu tun hätten, für iOS und/oder Android zu entwickeln, heißt es in der Studie. Für die Entwicklung nativer iOS-Apps wird vor allem Objective-C als Programmiersprache vorausgesetzt, für Android sind normalerweise Java-Kenntnisse erforderlich. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die befragten Entwickler im Kontext der Fragmentierung vorrangig die unterschiedlichen Fertigkeiten bei der Entwicklung für die verschiedenen Plattformen und das Know-how um die Betriebssysteme selbst als kritischste Punkte angaben. Erst an dritter Stelle nannten sie die Fragmentierung von Android, für das seit Beginn der Entwicklung relativ viele Versionen entstanden sind.

Den Mobile Developer Survey Report veröffentlichen Appcelerator, ein Experte rund um die mobile Anwendungsentwicklung, und die Analysten von IDC. Appcelerator vertreibt mit Titanium eine Software, mit der Entwickler Desktop- und Mobile-Anwendungen unter Verwendung von HTML, CSS und JavaScript für unterschiedliche mobile Betriebssysteme entwickeln können. Die nicht repräsentative Umfrage war vom 11. bis 13. April unter Appcelerator-Titanium-Anwendern durchgeführt worden. Je 40 Prozent der Teilnehmer gaben an, aus den Vereinigten Staaten oder Europa zu kommen, die restlichen stammen aus anderen Teilen der Welt. (ane)